Meinungen zu den DL - Alben

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Anonymous

Guest
Nachdem wir im Echo - Thread bereits unsere Meinungen ausgetauscht haben und Dea deshalb gemeckert hat, diskutieren wir mal hier schön weiter, denn prinzipiell ist es ja ganz interessant. Nur wollte ich eben auch nicht den Echo - Thread mit Offtopic - Müll vollseiern...

So denn, machen wir weiter!!!

::Joy ::
 
Aller Anfang ist schwer: Ich höre mir gerade nach längerer Zeit doch einmal das schicke Album "White Lies" an und muss dann einfach sagen, dass man mit längeren Pausen zwischen den Hörvorgängen echt sehr viel Spaß mit der Scheibe haben kann... also revidiere ich meine Meinung und finde das Album momentan wieder sehr schön!!!

Aber danach gebe ich mir erst mal wieder die "WinterFishTestosterone", die nach anfänglicher Abneigung nun mein Lieblingsalbum von DEINE LAKAIEN ist...

:darkface:Joy :darkface:
 
Ich finde, daß JEDES der Lakaien- Alben eine Klasse für sich ist und es von Geschmack und Stimmung abhängt, welches man gerade besonders gut findet. Bei mir ist es jedenfalls so.
Auch habe ich festgestellt, daß oft Jahre vergehen, bis man die Qualität wirklich begreift.

Ich habe jedem ihrer Alben (außer 2nd Star) eine Bezeichnung gegeben, die auf dem oberflächlichen und sehr subjektiven gefühlsmäßigen Gesamteindruck beruht, den ich von der jeweiligen Scheibe gewonnen habe.

Debut: unschuldig, still und irgendwie leicht
Silberne Kassette: avantgardistisch, experimentell
Dark Star: Gitarren- wavig, übermütig, "schmissig"
Forest Enter Exit: künstlich, metallisch, kühl, irgendwie SciFi-mäßig ;)
Winter Fish Testosterone: introvertiert, depressiv, schwer
Kasmodiah: dekadent, märchenhaft, tänzerisch
White Lies: in sich ruhend, "zufrieden", träumerisch
 
hab das thema mal in "deine lakaien" verschoben, was soll das denn bei "allgemein"?
*verwirrtguck* :: :-|

die FLY
 
:eek: Das war mein Fehler... irgendwie verpeilt heute, bin eben ein wenig sehr verliebt, daher rührt das ::
Danke für's Verschieben...

:darkface:Joy :darkface:
 
Hi Anne,
Deine Bezeichnungen gefallen mir. "Schmissig" ist lustig :)
Aber ich kann die einzelnen Scheiben nicht mit nem Gesamteindruck besetzen. Zum Debut schreibst Du >>unschuldig, still und irgendwie leicht<<. Dann muß ich aber The Mirror Men und auch Nobody's Wounded ausklammern, denn die Stücke haben meiner Meinung nach nichts von den Eigenschaften. Aber zu "Love will not die" finde ich Deinen Eindruck sehr passend.
Hmm, irgendwie haben für mich alle Alben etwas von all Deinen beschriebenen Eigenschaften. Hinzu kommen noch Emotionen wie bedrückend, sehnsüchtig, nachdenklich, traurig und auch "schräg".

Gruß von Chris
 
Hi!
Also ich kann MrHand vollkommen zustimmen! Alle Alben unterscheiden sich und es liegt an der Stimmung welches man gerade lieber hört! Ich habe z.B. Jahrelang super gerne die Dark Star gehört. Momentan höre ich die Kasmodiah super gerne! Die Winter fish Testosterone mochte ich anfangs auch nicht so gerne, doch nachdem ich sie öfter gehört habe fand ich sie auch toll. Mir würde es schwer fallen ein Lieblingsalbum zu bestimmen, da ich wirklich alle Alben sehr gut finde!!!

Liebe Grüße Jen :angel:
 
Chris, die von mir genannten Begriffe beruhen eigentlich nur auf dem klanglichen Eindruck der Alben.
Inhaltlich hast Du natürlich Recht, da sieht das schon ganz anders aus.
So ist White Lies vom Text her ja überhaupt nicht "zufrieden". Aber das ruhige Dahinplätschern, die warmen Streicher und Alexander's auffallend entspannter Gesang lassen für mich diesen zugegebenermaßen oberflächlichen Gesamteindruck entstehen.

Und mit "leicht" beim Debut meine ich z.B., daß die minimalistisch instrumentierten Stücke irgendwie leicht wie Federn dahinschweben...

Mir fällt es immer schwer, solche gefühlsbedingten Dinge mit Worten zu erklären. :)
 
Sorry daß ich immer mit den alten Threads daherkomme, der Fluch der "späten Internetgeburt"...

Mir geht`s so ähnlich wie meinen Vorpostern:

Da ich die verschiedenen Alben als recht unterschiedlich empfinde und somit garnicht miteinander vergleichen kann oder will, gebührt ihnen allen meine grundsätzliche Liebe. ;;)

Es gibt da allerdings zwei Leidenschaften: die "Winter Fish Testosterone" und die "Indicator" sind für mich zwei sehr besondere "Werke", die ich wirklich immer und zu allen Zeiten komplett durchhören kann. (Bei den anderen ist es eher stimmungsabhängig, oder ich "picke" mir je nach dem bestimmte songs raus.)
Weiß gar nicht, ob ich das ausreichend begründen kann - die "WFT" hat mich nicht nur stilistisch total umgehauen, sondern ich fand mich auch stimmungstechnisch in meiner damaligen Situation recht gut wieder, vielleicht deshalb. Und "Indicator" ist einfach neu,kreativ, toll und eine Offenbarung - das ist die "Aktuelle" von DL aber meistens bei mir! ;)
Das Schöne bei ihnen ist eben, daß sie es wirklich immer wieder schaffen, ihre verschiedenen Facetten nochmal ganz anders zu beleuchten und weiter zu entwickeln.
Aber damit erzähl ich Euch ja nix Neues.

Ich bin auch schon sehr gespannt auf das, was noch kommt, das Lebenswerk ist ja hoffentlich noch nicht beendet! :-ss
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator...:
Miss Violet meinte:
Sorry daß ich immer mit den alten Threads daherkomme, der Fluch der "späten Internetgeburt"...
Du brauchst Dich da gar nicht zu entschuldigen - ich find das klasse, dass sich jemand mal die Zeit nimmt und die alten Threads liest. Früher gehörte das zum guten Ton. Es scheint aber etwas aus der Mode gekommen zu sein. Also: Respekt!

WFT und Indicator finde ich auch grandios, ebenso White Lies, das meiner Meinung nach eins der meist unterschätzten Alben von DL ist. Mit Kasmodiah hat sich der Schwerpunkt vom experimentellen Ansatz zum Songwriting hin verschoben. Wobei ich letzteres auf White Lies besser finde. Kann leider grad nicht erklären warum (werd aber drüber nachdenken). White Lies ist für mich wie ein klarer Wintermorgen (mit Schnee und Frost! - nur weil der Eindruck draußen grad so verquer ist), während Kasmodiah eher wie ein intensives, süßes, pudriges Parfum daher kommt und in sich irgendwie nicht schlüssig ist. April Skies find ich da schon wieder erheblich besser, aber wie der Name schon sagt auch unbeständig und ich hab's halt gerne klar ;)
Miss Violet meinte:
Und "Indicator" ist einfach neu,kreativ, toll und eine Offenbarung - das ist die "Aktuelle" von DL aber meistens bei mir! ;)
Das Schöne bei ihnen ist eben, daß sie es wirklich immer wieder schaffen, ihre verschiedenen Facetten nochmal ganz anders zu beleuchten und weiter zu entwickeln.
Hihi, mir geht es ganz genau so. Ansonsten kann ich Dir nur aus vollstem Herzen zustimmen.
 
Dreamdancer: ...White Lies, das meiner Meinung nach eins der meist unterschätzten Alben von DL ist

Da stimme ich Dir allerdings zu! Es tut nur so harmlos, aber laß`Dich mal näher drauf ein, dann fällst Du schon rein ins "weiße-Kaninchen-Loch" und es nimmt Dich gefangen...ich empfinde sie ebenfalls als sehr klar, für mich kommt zum winterlichen Frost aber trotzdem die durchaus noch wärmende Wintersonne durch, zB bei "Generators" oder "Wunderbar", "Hands white" tolle positive Stellungnahme, "Kiss" und "Stupid" Augenzwinkern...oh ich denke ich höre sie mir heut gleich mal wieder an B-) denn ich könnte hier so grad noch weitermachen und mit "Silence in your eyes" enden.

Die Kasmodiah hatte ich beim ersten Hören als für mich etwas zu "glatt oder unentschlossen" eingestuft (trotz "Laß mich") - ein paar Tage später waren da auf einmal auch ganz andere Lieder drauf.. ;) "Overpaid,Venus man" zB. -trotzdem macht sie auf mich eher einen harmlosen Eindruck - für mich ist es irgendwie das "kleine Mädchen" unter den Alben (nicht unbedingt textmäßig), was aber jetzt garnicht abwertend gemeint sein soll-der Name passt ja auch,oder?

(P.S. wir reden hier ja nur über die Alben, oder? Die Liveinterpretationen sind für mich ein ganz anderes paar Stiefel, nur am Rande bemerkt)

Ich lese die alten Threads sehr gerne durch, mich interessieren ja die verschiedenen Meinungen, zudem möchte ich auch nicht unbedingt ein Thema neu aufmachen, das schon existiert - schön wenn man was recyclen kann :D ich knüpfe gerne bei Euch an. Freut mich daß das auf Zuspruch stößt und es nicht heißt "och nö jetzt kommt die mit deeeem alten Thread daher"...so gehts halt immer weiter!
 
also mein Lieblingsalbum vom Gesamten her ist und wird wohl Winter Fish Testosterone bleiben...
der schwermütige Anfang, gefolgt von gewohnt unterschiedlichen Liedern und amSchluss das mir fast schon
zu fröhliche Ende, aber trotz allem für mich (bisher) das in sich stimmigste Album... nicht umsonst wurde es genau das Cover das jetzt , eingerahmt in einen viktorianisch angehauchten Schmuckrahmen , einen Teil meines Körpers dauerhaft ziert.... :)
 
Mein Lieblingsalbum ist tatsächlich Indicator, auch weil ich es wie ein politisches statement empfinde. Es ist musikalisch sehr stark und hat eben diesen Aussagecharakter. Ich mag das; ich habe neulich noch mal bewusst Immigrant gehört und muss sagen, es lohnt sich.

Ich sehe wie meine Vorposterinnen auch das viktorianische Kleid der WFT - aber da ich der Epoche sehr kritisch gegenüberstehe, ist mein Blick auf die Platte wohl auch eher überkritisch. Zum Beispiel "The Cabin Door" ... diese musikalische hommage für Anne Rice, die in meinen Augen den 90-ziger Jahre Hype für viktorianische Vampire maßgeblich mitgestaltet hat.
Ich mag halt keine Klischees, viktorianische so wenig wie neuzeitliche ... und in meinen Augen bedient die WFT zumindest ansatzweise dieses düstere, viktorianische Klischee.

Übrigens mag ich -anders als die allermeisten hier- Die April Skies Platte sehr gerne, vielleicht weil es so ein zersplittertes Bild der Gesellschaft darstellt. Overpaid von der Kasmodiah hätte in meinen Augen ebensogut dort drauf sein können, wie Manic von der Indicator.
 
Ich fürchte, ich verstehe nicht, was Ihr mit "viktorianisch" meint bzw. verbindet. Weder in Bezug auf WFT, noch auf die Vampire Chronicles, von denen ich allerdings nur die ersten 4 Bücher kenne. Könnt Ihr das erklären?
 
Total interessant, von welch unterschiedlichen persönlichen Perspektiven aus ein Album betrachtet wird...bzw. betrachtet werden kann.

Ich beschäftige mich auch ein wenig mit dem viktorianischen Zeitalter (allerdings nicht nur vampirtechnisch oder gar in einem romantisierenden, idealisierenden Sinn, sondern auch durchaus kritisch - gelebt haben möchte ich keinesfalls in dieser Epoche!), die WFT hat für mich persönlich aber ganz andere, damals hochaktuelle Bezüge:

Man stelle sich vor, man sitzt mit einer Hilfsorg in einem Krisengebiet dieser Welt, da erklärt sich "Fighting the green" auf einmal ganz anders, man trifft ggf. den Jungen mit der Knarre aus "Testosterone", kümmert sich um Opfer, die sich im Fieber nach ihren Liebsten sehnen wie in "Carriage song" und sehnt sich selbst nach einem Zufluchtsort wie "Manastir Baroue". Man muß nicht unbedingt in eine andere Epoche schweifen, um der düsteren Schwermut dieser Welt zu begegnen. (wobei "Carriage song" tatsächlich etwas präraffaelitisches haben könnte..) Und gerade deshalb ist für mich "My spring" am Ende genau richtig, nicht als Schluß- sondern als Doppelpunkt, denn die Hoffnung auf eine bessere Zukunft sollte man bekanntlich nie aufgeben.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum WFT und Indicator meine Favouriten sind, denn in meinem Augen möchten sie das Selbe, die Indicator ist nur noch viel direkter und selbstbewußter.
(Nebenbei ist es für mich auch sehr schön, wenn Musik mich einfach nur mal intuitiv im Hier und Jetzt anspricht, tröstet, aufmuntert)

Die April skies höre ich auch sehr gern: Immerhin bescherte sie uns songs wie "Dialectic", "Supermarket", "Slowly comes my night", "Over and done" und nicht zuletzt "Vivre"!
Aber das ist es eben, wenn eine Band schon so viel (Gutes) produziert hat und man sich für etwas bestimmtes entscheiden soll - irgendetwas wird in dem Moment automatisch ausgeklammert.
 
Um es mal nett auszudrücken:
Nachdem ich beim Album Indikator schon geschaut habe, ob mein Mann wie angekündigt "Deine Lakaien" oder eine "Veljanov" CD angestellt hat, bin ich von dem aktuellen Album Crystal Palace absolut enttäuscht.
Bis auf dem gleichnamigen Lied war alles durchweg ausdruckslos. Es klang als würden alle auf der Bühne noch schlafen. Vielleicht sollten es ja wirklich Schlaflieder sein. Es ist auf jedenfall nicht die Qualität, die ich von den Lakaien erwarte. Vielleicht werden sie ja wirklich langsam alt.
Sonst blieben einem Melodien und Texte im Kopf, selbst wenn ein Lied mal nicht so gut war. Es hatte etwas mitreißendes melodisches, eben Wiedererkennungswert mit der Gruppe. Mein Mann mag z.B. Supermarket sehr gerne, ich mag es nicht, aber habe noch nie gesagt "Komm, stell weiter", denn die Musik drückt einfach etwas aus.
Bei der letzten CD hab ich gesagt "Hör sie bitte, wenn ich nicht da bin." Worauf er antwortete "Ich mag eigentlich nur Crystal Palace, das klingt noch nach den Lakaien, der Rest klingt wie Fahrstuhlmusik."

So, ich hoffe in diesem Forum ist Meinungsfreiheit erlaubt. Man muß ja nicht immer alles gut finden, auf dem "Deine Lakaien" draufsteht.
 
Klar darf man hier auch sagen, was einem nicht gefällt. Mich würde mal interessieren, welches DL Album Dir am Besten gefällt und was so Deine Lieblingsstücke sind.

"Crystal Palace" ist ein sehr harmonisches Album geworden, bei dem das gleichnahmige Stück sicher der einzige, echte Ausreißer ist. Mir sind mehr Ecken und Kanten auch lieber, daher finde ich schon, dass Indicator das bessere Album ist. Es gibt aber nicht wenige, die das genau anders herum sehen.

Diese Ausgeglichenheit dann als "Fahrstuhlmusik" zu bezeichnen, ist allerdings nicht mehr nett. Man muss bei der Musik von den Lakaien schon richtig zuhören, damit sich die Qualität von "Where the winds don't blow" (die Horn'sche Folkvariante und durchaus melodiös), "Why the stars" (die gewisse Ironie und die Struktur) oder "Nevermore" (Rhythmuswechsel und Struktur) erschließt - von "Pilgrim" ganz zu schweigen. "Farewell" find ich jetzt selber nicht so besonders toll, aber in Fahrstühlen wird auch das sicher nicht gespielt.

"The lights of our street" ist ja nun laut Veljanov tatsächlich so etwas wie "ein Schlaflied für Erwachsene" und das Album hat insgesamt einen Hang zu ruhigeren Stücken, was man nicht zwingend mögen muss. Aber spätestenst bei "The ride" oder "Those hills" ist es mit der Ruhe dann vorbei. Von daher kann ich Deine sehr pauschale Kritik in der Form nicht nachvollziehen.
 
Also, ja, ich kann verstehn, dass beim ersten Hören des CHristal Palace Albums der Funke nicht sofort überspringt. Ich hatte auch erst ein Fragezeichen im Gesicht. Aber genau DAS ist ja sas, was ich an solchen Bands liebe: Sie machen Alben, die nicht fürs schnelle drüberhören sind oder für zwei Lieder zwischendrin, sondern, dass das gesamts Album in Gänze eraebeitet sein will. Und so ging es mir. Erst beim Hören ganz in Ruhe, beim Mitlesen der Texte, beim Hinhören auf die fast zärtliche Stimme bei Eternal Sun oder der Wucht bei Those Hills, beim Entdecken der Melodien, der Rhythmen, der Spielereien, da war ich absolut glücklich und halte dieses Album momentan für eins der Abwechslungsreichsten (ehrlich :)) jedenfalls eines, das entdeckt werden will und dann ins Herz schiesst. Und das, obwohl kein Ausreisser dabei ist a la Lass mich (jaaaa sowas liebe ich auch von den Lakaien, aber auf dieses Album passt's halt net). Und ja, es ist auch wieder ein typischer (und vorhersehbarer) Schmachtfetzen dabei, aber ok, dad mögen eben auch einige Fans. Ich hab kein Problem damit :) Ich freu mich auf die Konzerte. Hoffe auf Überraschungen (und nicht nur das Schmachtlied mit dem üblichen Melodiebogen) und das. obwohl ich Gitarren ABSOLUT Mist finde für Lakaienmusik. Aber wenn's mir zuviel wird, kann ich ja The Concert That Happened Never Before'" auf youtube ansehn ;) LG Nella
 
Crystal Palace ist so ein richtiger Fall von "Entwickler" und damit genau das, was ich am liebsten habe. Bei den ersten Durchgängen denkt man noch "Ja das ist gut/solide/passend" aber der Wow-Effekt stellt sich noch nicht ein. Dann schleicht sich das aber langsam um die Ecke. Dann kommt der Titelsong dessen Melodie einen wochenlang verfolgt, dann kommen Songs wie Forever And A Day die mich total umhauen plötzlich weil sie so anders und doch vertraut sind, das sind die songs die einen noch in 10 Jahren emotional antriggern. Sowieso sind Alben wie dieses bei mir meistens diejenigen, die eine sehr sehr ausdauernde Wirkung haben. Sie werden nie "alt".

Das Album ist abgespeckt, es ist ein wenig "back to the roots" aber ohne dabei jetzt etwas aufzukochen, es ist eine Rückbesinnung unter Einbeziehung aller erworbenen Kompetenzen der Dekaden in denen diese Band Musik gemacht hat. Es funktioniert ganz prächtig. Indicator war sehr dick, Crystal Palace ist sehr schlank wenn man so will, aber für mich dadurch besonders beeindruckend, weil es die subtilen Dinge sind, die mich darauf faszinieren und auch das Potenzial was man sieht, man sieht es geht weiter, es gibt keinen Stillstand oder gar ein überdrehen des Rades. Für mich ist dieses Album auch ein Zeichen dafür, dass die Band noch viele Optionen offen hat. Aber es hat auch etwas klassisches an sich. Mal sehen wie es noch weitergeht, wie es sich einfügt. Ich finde es auf jeden Fall sehr gelungen.

Mein Lieblingsalbum bis dato ist Forest Enter Exit. Das Album verfolgt mich einfach konsequent in meinem Leben seit mittlerweile doch so einigen Jahren. Möchte nicht wissen wie es wäre wenn ich damals alt genug gewesen wäre, vermutlich hätte ich es dann schon seit 20 Jahren an der Ferse :D Alleine wie es anfängt...open your eyes now..ich liebe alles an diesem Album. Mit Brain Fic, Forest, Contact und Don`t Wake Me Up hat es für mich dazu auch eine extreme Lieblingssongdichte und nun, wie das so ist, Erinnerungen knüpfen sich gerade wenn man dauernd Musik hört sehr schnell an diese. Und an dem Album kleben bei mir besonders viele. Es ist ja nicht rational sowas ;) Dicht an Forest Enter Exit ist wie scheinbar bei so einigen hier sehr beliebt WFT. Kein Wunder. Ich denke Crystal Palace wird bei mir die Triologie der 3 Favoriten komplett machen.

Generell fällt es mir aber sehr schwer wirklich eng einzugrenzen bei dieser Band. Die Abstände zwischen den Alben sind nicht so riesig wie bei anderen Truppen manches Mal. Ich bin kein besonders begeisterter Kasmodiah-Hörer, das gebe ich wohl zu, aber es ist auch kein Album was ich in die Ecke geschmissen habe sondern definitiv auch etwas was ich immer mal wieder aufgelegt habe. Wenn Musiker so vital sind, kann sich das Gefüge der Lieblinge immer nochmal wieder neu ordnen, das ist ja auch der Grund weshalb ich Bands so gern mag die sich immer wieder weiterentwickeln und neu erfinden aber auch alte Einflüsse wieder ausbuddeln und dann mit neuen Dingen vermischen.
 
Was Crystal Palace angeht schließe ich mich Nella an, beim ersten Hören habe ich gedacht "Hä, was ist das jetzt" und war dann gespannt auf den Auftritt beim Mera Luna. Dort ging es aber mit Colourize los und es gab einen Bogen durch alle Alben und zum Schluss Farewell und Nevermore. Hier klappte Nevermore besser als bei dem Konzert in der Großen Freiheit, da ging es völlig daneben.
Ich musste das Album viele Male und in Ruhe hören bis sich langsam das Gefühl einstellte ja, das ist genial. Ich muss dazu sagen Farewell gehört nicht zu meinen Favoriten. Ich liebe den Titelsong, Pilgrim war live eine tolle Überraschung weil er mich total gefesselt hat.
Mir gefiel die Setlist sehr gut, weil sie einen Querschnitt durch alle Alben bot. Es gibt auf jedem Album Songs die ich nicht so mag und andere die mir wiederum sehr gut gefallen. Es gibt eigentlich für jede Gefühlssitution einen passenden Song finde ich.
 
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