Weiß nicht, obs hier richtig ist, weils nur aufs Hannoveraner Konzert bezogen ist... falls nicht, bitte verschieben, wo es hingehört
Deine Lakaien: Düster-Rock auf Streicherwogen
Gitarre trifft Geige - 1700 Dark-Wave-Fans feierten gestern Abend Deine Lakaien in der AWD-Hall. Es gab viel Applaus für ein mutiges Experiment.
Von Harald John
Flackerndes Schwarzblau, schimmerndes Dunkelgrün und tanzende Lichter. Die nüchterne AWD-Hall hat sich in einen Lichtdurchfluteten Konzertsaal verwandelt. Vorne an der Bühne intonierte Alexander Veljanov „Lonely“ - die sonore Hymne von der Einsamkeit im Morgengrauen, der Einsamkeit in der Dämmerung und der Sanduhrenhaftigkeit aller Existenz.
Und dann das: Geigen stimmen in das Klagelied ein, Kontrabässe brummen düster dazu - das Orchester beginnt erst zart, steigert sich und entfacht einen sinfonischen Sog. Und 1700 in der Halle spüren, wie groß und dunkel der Stern ist, auf den Deine Lakaien und Frankfurter Symphoniker an diesen Abend einladen.
Seit ihrem Erstling „Dark Star“ haben Alexander Veljanov und der Kapellmeister Ernst Horn die Genres mit Lichtgeschwindigkeit durchbrochen, irgendwo zwischen Elektro, Dark Wave, Pop und Folk, zwischen der Brüchigkeit eines Nick Cave und der Dynamik von Depeche Mode.
Musikalische Grenzen zu überschreiten, ist in den vergangenen Jahren für das dunkle Duo zum Muss geworden, nun fällt die vorerst letzte: E-Musik vereinigt sich mit U-Musik zum teils harmonischen, teils dissonanten EU-Gipfel.
Und dem lauschen die Fans, die allermeisten in gothischem Schwarz, konzentriert. Bei „Into my arms“ gehen sie ebenso mit, wie bei dem bewusst schräg intonierten „Mirror man“. „Colourize“ und „Nobody’s wounded“ kommen unplugged auf die Bühne. Dann werfen die Lakaien die „Mind Machine“ mit ihrem eingängigen Refrain an, genießen den „Brainfic“ und feiern am Ende „Reincarnation“.
20 Jahre haben sie experimientiert, an diesem Abend haben sie sich noch einmal komplett neu erfunden. Beifall, Zugaben, aber auch gelegentliche Ratlosigkeit. Am Ende singt Vuljanov mit viel Geigen-Backing „Love me to the end“. Und echte Lakaienfans gehen den Weg mit - bis zum Ende.
Neue Presse
Erschienen Hannover, Donnerstag, den 15. Februar 2007
Kleine Anmerkung noch von mir:
Das ist nicht auf meinen Mist gewachsen, also weder was aus den Songtiteln gemacht wurde, noch die Änderung des Namens Veljanov, im vorletzten Satz. Ich hab versucht das hier alles so abzutippern (und hoffe dass ich nicht noch zusätzliche Fehler eingebaut habe ^^), wie es da stand.
Viele Grüße,
Pandora