Zu dem Link von Daniela
http://www.rzk-voyager.com/concerts/ind ... ng=3&id=92 habe ich den Text mal übersetzt. Ist manchmal leider etwas holperig geworden aber da mein Spanisch im Laufe der Jahre etwas eingerostet ist und angesichts der Uhrzeit (Müüüüüüde!) und der spanischen Endlossätze gehts nicht besser:
🙂
für Snails: Caracol heißt übersetzt Schnecke :-D
Deine Lakaien, Saal Caracol, Madrid, 26. November 2006:
Zum ersten Mal kam die mythische Gruppe des deutschen Dark Wave (seit 1985 aktiv) nach Spanien. Obwohl sie der Iberischen Halbinsel bei einer anderen Gelegenheit einen Besuch abgestattet hatten, hatten sie bisher nur Halt in Portugal gemacht. Dieses Mal spielten sie in Barcelona und Madrid, ein Ereignis für die Anhänger der neoklassizistischen, romantischen und dunklen Musik.
Der Saal Caracol in Madrid war fast voll, ein verschieden aussehendes ("buntgemischtes") Publikum hat sich anläßlich dieses Konzertes versammelt: Neugierige, Anhänger (Fans) der Gruppe, Liebhaber der Musik und Leute des Umkreises des Gothic und Dark Wave. Deine Lakaien spielten akustisch: nur Ernst Horn (Piano) und Alexander Veljanov (Stimme) und auf der Bühne des "Caracol" gab es ein enormes Piano im Schlepptau, etwas reichlich Unübliches.
Deine Lakaien starteten den Auftritt mit "Love me to the End", ein Klassiker für diese Art des Ereignisses. Viele der Zuschauer kannten die Gruppe bereits oder hatten sie schon bei einem anderen Auftritt, bei deutschen Festivals gesehen, aber einige wurden überrascht von einer so minimalistischen Inszenierung. Aber wie es bei dieser Art von Gruppen, die sich "hypnotisch" nennen dürften ,üblich ist, was am Anfang exessiv schlicht erscheint offenbart nach 2 oder 3 Liedern seine innere magische und fesselnde/verführerische Welt dem Zuschauer, die eine Einheit zwischen Artist und Publikum schafft, welche sich auf die physische Realität auswirkt. Das gelang hier ohne Zweifel, weil kurz nach dem Beginn fast der ganze Saal den Blick auf die Bühne fixiert hatte, jeder Geste und Bewegung von Alexander Veljanov und Ernst Horn folgend, aufmerksam jeder erklingenden Note folgend.
Ernst Horn ist seine klassische Ausbildung anzumerken, er ist ein erhabener Pianist, der in der Lage ist, die verschiedensten Stimmungen durch seine Musik auszudrücken, von sanfter Melancholie bis hin zu Zorn und Verzweiflung. Er benutzt bei Gelegenheit wenig orthodoxe Techniken, wie z.B. das heftige Schlagen mit Stöcken auf die Saiten des Pianos, er erschafft so einen Apokalyptischen Lärm, der mit den minuziösen und filigranen Arrangements im Gegensatz steht. Alexander Veljanov, mit einer sonoren Stimme, sanft und mächtig gleichzeitig, gab den Melodien und Buchstaben Leben. So rief er mehr als eine "unheilvolle" Stimmung auf, die Tradition des Liedes des 19. Jahrhunderts in deutscher Sprache, genauso wie man es z.B. von der "Winterreise" von Franz Schubert kennt. Es erklangen Themen von praktisch der ganzen Diskografie, von "The Mirror Man" des ersten Albums oder das schon erwähnte "Love Me To The End", gefolgt von "Return", "Cupid's Disease" oder "Where You Are" bis zum neuen "Over and Done" des letzten Albums "April Skies", der schon zum Klassiker geworden ist. Mit mehr neoklassizistischen und mitteralterlichen als poppigen Tempi (????) , mit Tiefsinn und Meisterhaftigkeit, gaben die lang erwarteten Deine Lakaien in Madrid ein erstklassiges Konzert. Ein exellentes Konzert vom musikalischen Standpunkt, sinnlich und rührend zugleich und sicherlich unvergeßlich für viele dort Anwesenden.