Eindrücke aus Oldenburg

  • Ersteller Ersteller Anonymous
  • Erstellt am Erstellt am
A

Anonymous

Guest
Nun denn, etwas spät zwar, aber hier sind meine zwei Cents zu dem Konzert in Oldenburg.

Das ganze ging recht streßfrei zu. Gegen 19:00 Uhr begehrte eine so überschaubare Menge Einlaß, daß es zu keinerlei Gedränge kam. Die "Lady" von der Security war hart aber gerecht und hat mich, nachdem sie meinen Mikrofonlosen MD- Player und meine kreuzgefährliche Plastik-Wasserflasche konfisziert hatte, wenigstens meinen Fotoapparat mit hineinnehmen lassen.

Nach kurzem Hallo bei Dea sah ich mir den Saal an und bekam ein regelrechtes Deja vu. Abgesehen von einer etwas gemütlicheren Atmosphäre und einer Bar fast direkt neben der Bühne erinnerte die Location sehr stark an den Löwensaal in Nürnberg, einschließlich der Empore und einer kleinen, sehr niedrigen Bühne. Letzteres stellte sich später als eine ernste Gefahr für Alexanders Rock (im Sinne einer längeren Jacke - schickes Teil !) heraus, da es an der Bühne einige wirklich penetrante "Rockgrabscher" gab. ::
Na, jedenfalls habe ich nach der Besichtigung des Saales schon mal meine Akustik- Erwartungen runtergeschraubt.
Aber immerhin gab es Becks in Flaschen, und das zu moderaten Preisen. Frei nach dem Motto: So kann man auch mit kleinen Sachen MrHand eine ... usw. ::

Nach den vorangegangenen Lobeshymnen war ich sehr gespannt auf God's Bow und wurde nicht enttäuscht. Um ein Wort für die Musik (die Texte habe ich leider nicht verstanden) zu finden : wunderschön ! Die Sängerin hat eine tolle Stimme und ich werde mir defintiv noch eine CD von denen holen.

Mittlerweile war die Ungeduld beim umstehenden und, wie sich herausstellte, meist Lakaien- Live- unerfahrenen Publikum auf dem Höhepunkt angelangt.
Endlich gab man sich die Ehre mit bereits von der Frühjahrstour her bekannter Bühnenaufstellung. Das heißt: links Ernst's Labor, abgetrennt durch die abweisend- hässliche Klavierfassade und rechts die Streicher, der Gitarrist und Alexander. Ich habe mich zwar mittlerweile daran gewöhnt, aber irgendwie kommt mir das immer so vor, als wollte man sich gegenseitig vom Leibe halten.

Zu der Setlist ist schon alles gesagt worden. Die Interpretationen von "In the chains..." und "Rain Dance" sind wirklich toll. Auch ich hatte den Eindruck, soweit mir das bei der durch den Raum verursachten schlechten Akustik möglich war, daß etliche Stücke noch peppiger rüberkommen. Und obwohl alle ziemlich müde aussahen (besonders Alexander und Sharifa), konnte man ihnen doch eine gewisse augenzwinkernde Spielfreude ansehen. Lustig z.B. das Armeverschränken der beiden Violinistinnen bei "In the chains...".
Und so sehr B.Deutung auch immer versucht, ein grimmiges Gesicht zu machen, umso witziger wirkt er.

Alles in allem war's mal wieder ein rundum schönes, wenn auch nicht perfektes Konzert. Aber die Lakaien- erfahrene Konzertbesucherin beläßt es ja sowieso nicht bei dem einen Mal.

Ach ja, auch hier gabs so einen total besoffenen Idioten, der ständig rumbrüllte und den Umstehenden den Musikgenuß verdarb. Da muß man sich wohl dran gewöhnen.

Danach gings noch kurz zu Dea und Bianca an den Merch- Stand, um die neuen Sachen zu begutachten. Gut gefallen haben mir hauptsächlich die neuen Plakate (Tourplakat mit Ernst und Alexander drauf und ein Plakat mit riesigen Porträts der beiden- wie auf der Doppel- LP). Die gingen dann auch weg wie warme Semmeln.

übrigens habe ich mich mal bei einigen der Konzert- Neulinge umgehört: Die waren alle hellauf begeistert! Und sogar die Toilettenfrau, die die Lakaien noch gar nicht kannte, fand's toll und fragte mich, warum die Besucher fast alle schwarze Klamotten anhatten. 😉
An dieser Stelle noch ein lieber Gruß an die beiden Mädels in den knallroten Jacken und meine beiden supernetten Chauffeure!
 
Schöner Bericht! Hast Du echt "lebens- und realitätsnah" 😉 geschrieben. Ich kann mir gut vorstellen, wie es war - besonders das mit dem Becks. ::
Gods Bow enttäuscht auch auf der CD nicht. Jemand hier schrieb mal, die Stimme erinnert ein bißchenan Ofra Haza. Der Vergleich paßt ganz gut, aber ich mag so leichten orientalischen Einschlag (mich erinnerts auch ein wenig an Dead can Dance).
>>...links Ernst's Labor, abgetrennt durch die abweisend- hässliche Klavierfassade und rechts die Streicher, der Gitarrist und Alexander. Ich habe mich zwar mittlerweile daran gewöhnt, aber irgendwie kommt mir das immer so vor, als wollte man sich gegenseitig vom Leibe halten.<<
Hmmm, so sehe ich das nicht. Das ist die einzige Position, wo Ernst Blickkontakt mit den anderen Musikern incl. Alexander haben kann. Würde er das Klavier parallel zur Bühne mit dem Rücken zur Wand stellen, müßte er stets nach rechts schauen (bzw. sich umdrehen für Alexanders Erinnerung an seine Einsätze). Auf der linken Seite wärs noch schlimmer, dann steht er ja mit dem Rücken zu den anderen. Stellt er das Klavier mit Blickrichtung zum Publikum, erschiene er abgeschottet vom Publikum. Außerdem könnte dann niemand mehr sein grandioses Spiel (speziell bei mirror men) bestaunen. Ich vermute eher, es ist nicht anders aufbaubar. Oder hast Du ne Idee?
Lieben Gruß von Chris

PS: süßes Bild 😛
 
Ich kann mir gut vorstellen, wie es war - besonders das mit dem Becks.
Man muß halt seinen Ruf pflegen, nicht? *breitgrins* Außerdem schmeckt Becks in Flaschen nun mal viel besser als in Plastikbechern.

Ich vermute eher, es ist nicht anders aufbaubar. Oder hast Du ne Idee?
Naja, mir würde es schon reichen, wenn der hässliche Holzrücken mit schwarzem Stoff (vielleicht sogar mit irgendeinem Logo verziert oder so) bespannt wäre. Ich weiß allerdings nicht, inwiefern das dann eine dämpfende Wirkung hätte. Vermutlich ist das sogar der Fall, denn sonst hätte man das bestimmt schon geändert.
Ich kann mir einfach nicht helfen. Immer, wenn ich das sehe, meckert mein ästhetikempfinden... ::
 
Ja, ich glaube auch, dass das tödlich für den Klang von dem Teil wäre. Aber wenigstens für die DVD werden wir die Fingerabdrücke wegpolieren, versprochen! ::
 
So etwas habe ich mir auch schon überlegt. Dazu meine ich: es gibt ja Farbe, die schnell trocknet. Man könnte das Teil dann also einfach von hinten schwarz streichen oder einsprühen. Dadurch würde das Klangerlebnis nicht getrübt und unser ästhetikempfinden geschont - vorausgesetzt, der Ernst ließe das mit seinem "heiligen" Kla5 machen. 😉 Das würde sich m.E. auch auf der DVD besser machen, sieht dann edler aus als so'n "Hühnerstall". *tschuldigung* :: :: 😛
Meine 5 Cent... ::
 
Zurück
Oben Unten