Helium Vola "Excalibur"

Für Helium Vola Fans aus der Münchner Gegend könnte das von Interesse sein:

Bayerisches Nationalmuseum München
Konzertreihe Zwischen Mars & Venus IV
OSWALD VON WOLKENSTEIN
"mein Herz das ist versehrt"
Musik des Mittelalters im Spiegel der Gegenwart
Donnerstag, 3 März 2011, 20.00 Uhr

19.15 Uhr Musikalische Einführung
20.00 Uhr Konzert (Mars-Venus-Saal / Bayerisches Nationalmuseum)
Karten (inklusive Museumseintritt): 23,00 € / ermäßigt 18,00 €

Er zählt zu den am besten dokumentierten Persönlichkeiten des Mittelalters:
Der Tiroler Oswald von Wolkenstein, geboren zwischen 1376 und 1378, war Musiker,Diplomat und Ritter, ein Dichter und „Toparrangeur“. Mit dem Spürsinn und der
Inspiration eines versierten Liedermachers verwob er Musik, die er auf seinen zahlreichen Reisen durch ganz Europa gehört hatte, mit seinen eigenen kompositorischen und textlichen Ideen. So entstand z. B. sein einstimmiges Lied In Suria ain braiten hal auf der Pilgerfahrt durchs Heilige Land. Aus dem unbeschwerten burgundischen Liebeslied
La plus jolie et la plus belle wird bei ihm eine Schimpftirade auf die norditalienischeLombardei. Die Künstler stellen Wolkensteins Lieder und Vorlagen zudem in einen
heutigen musikalischen Kontext, der historischen Au'ührungskriterien folgt, zugleich aber weit darüber hinausgeht.

PER-SONAT in Kooperation mit Ensemble Phoenix
Sabine Lutzenberger -- Sopran, Blockflöte
Bernd Oliver Fröhlich -- Tenor, Saxophon
Joel Frederiksen -- Bass, Laute
 
Das ist doch wirklich ein fessendes Stück. (In Zeile 6 heißt es m.E. "The man in the jobcenter said".)
Für alle die - so wie ich - die einzelnen Worte erst mal suchen müssen, hier mal der Versuch einer Übersetzung.

Am Ende allen Lebens,
in einem verödeten Land,
bleibt der Letzte im Bergwerk standhaft.
Dies mag deine letzte Chance sein,
sagt der Mann vom Arbeitsamt
mit einem vernichtenden Blick,
dieser Augen,
die er schon zuvor sah.
Woher nur kennt sie?

Excalibur, die Welt steht in Flammen,
Excalibur, die Welt ist in Unordnung,
Excalibur, quälendes Verlangen,
Excalibur, meistens Illusion,
Excalibur, Weg in die Abgeschiedenheit,
Excalibur, vergebliche Illusion.
Excalibur,
Excalibur.

Graben in Dunkelheit,
größtenteils verbrannt,
gegossen in der Tiefe,
in einsamer Qual,
versunken in Zink und rotem Erz,
für alles andere blind, kann er nichts mehr erzählen,
Er erreicht eine Höhle.
Etwas fühlt sich kalt an,
etwas Hartes, vielleicht Gold?
Etwas Fremdes, Altes.

Excalibur …

Er wühlt mit nackten Händen im Schlamm,
als er wieder diese Augen auf sich fühlt.
Und hier hört er wie in Trance
wie Stimmen zu singen beginnen:

Wir warten einsatzbereit auf das Erz und die Werkzeuge,
im Namen der Ausbeutung,
im Namen der Gerechtigkeit,
im Namen der Freiheit,
sind wir bereit für die Herausforderung.

Und er erreicht den Griff,
in einem Rutsch hält er ihn bereit - und berührt den Himmel.

Excalibur …
 
(Bevor ich spreche, muss ich euch zuerst meine schlechte Deutsch abbitten. Ich kenne wie aergelich einen Auslander, der die Sprache nicht sprechen kann, kann sein :) Also, tut mir leid!)

Ich hab zu "excalibur" haeufig angehoert und hab es total wunderschoen gefunden. Die geaenderte Stimme von Joel Frederiksen ist ein bisschen anders aber ich meine, dass die gut mit dem elektronischen Klang der musik passt. Ich verstehe, dass die Transkription des Textes manchmal schwer ist, also vielleicht als ein Muttersprachler von Englisch, kann ich helfen? :D

Ich stimme euch zu an groesstem des Textes so weit aber hab ich ein paar andere Vorschlaege:
1: At the end of our lives: At the end of the line *
[*Wie eine Eisenbahn]
2: In a deserted land: In a desolate land
5: The man in the jobs at the set : Ja dieses ist zwar "The man in the job center said"
14 + 16: Ich hab "vainly" zu beide gehoert aber vielleicht einer ist "mainly." [Als einem Adjektiv soll es "vain" sein, nicht "vainly" :p ]
23: Lost in the zinc and red ore: Lost in the site more and more
24: Blind all day - couldn't tell anymore: "Night or day - he couldn't tell anymore"
28: Something hard premium: Something hard, maybe old
29: Something strange and old: something strange and gold
40: And he heard in locations* like in a trance
[Bin nicht sicher. "Location" macht den meisten Sinn aber es klingt ein bisschen wie "vocation." Vocation kann macht sinn, aber wuerde sehr poetisch.]
46: We are ready to dare: We are ready to die*
[*Schwer zu verstehen, bin nicht total sicher]

Naja ich hoffe dass ich euch ein bisschen geholfen hat. Ihr koennt gerne ueber meine Deutsch lachen :) .
 
Also - ich finde Dein Deutsch sehr gut verständlich! :)
 
Find ich auch. Und: Vielen Dank, dass Du den Text "Korrektur gehört" hast. Jetzt sind doch einige Stellen verständlicher geworden ;)
Das mit der Stimme finde ich auch gut, schließlich arbeitet der Mann in einem Bergwerk, da hört sich alles etwas anders an.
 
Hallo Gaberl,

ich hätte an dieser Stelle eine Bitte: Könntest Du, wenn Du mal gaaanz viel Zeit und Lust dazu hast, ein Ohr auf den Text von In a land of werfen. Ich breche mir dabei echt einen ab und bekomme nur wenig Sinn in das bischen, was ich verstehe. :( Hat aber keine Eile.

LG Petra
 
Natuerlich! Das kann ich ausprobieren, :) aber hab ich oft Probleme mit der Aussprache von Veljanov. Ein schoener Saenger aber... nicht immer so klar :p . Hier ist was ich gefunden hab:

In the land under the cloud[s?],
[Hear a comment, ?]
A stubborn crowd
‘Cause in that land
No one can shine
‘Cause all men are
Brought into line
Where 1 in 0
Series wound
Runs the gifted into the ground
Where wired power [ multiplactes* ?]
[*Nicht sicher. "Multiplacte" ist nicht ein Wort aber "Multiplicative" ist. Vielleicht sie bedeuten "Multiplies"?]
Hour by hour, violence and hate

In the land of constant darkness
We must survive in constant dumbness
In the land of nameless grayness
We must survive in everlasting dumbness

Where aspiration will be ignored
Where idealism left out of course
Where lowest come denominated
Masses together [two and master-hater?]

In the land of…

So we leave the [meadows?]
By the [..?]
When we meet together
Welcome dumbness in you
When we killed the [blue?]
And we killed the [blue?] x3

In the land of…

Dieses Lied erinnert mich von dem Dystopie Roman “1984” http://de.wikipedia.org/wiki/1984_(Roman) . Die erste Strophe scheint ueber eine Kultur zu sein, die von einer finsterer Regierung (oder vielleicht eine andere Kraft) regierte. Diese Regierung vernichtet den klug oder talentiert ("Runs the gifted into the ground") und preist eine Stimmung von "violence and hate“ an. Um zu leben muss diese Figur und (vielleicht) ihre Geliebte "dumb“ vortäuschen aber manchmal treffen sie sich.
Ein dunkles Lied aber ein bisschen suess :p
 
Hallo Gaberl,
ich finde es sehr schön, dass du im deutschen Forum mitmachst.
Hast du denn auch eine Interpretationsidee für Excalibur? Ich mochte „Excalibur“ zuerst nicht so sehr, aber jetzt finde ich den song auch sehr gut. Nur aus Neugierde: findest du die beiden Lieder ähnlich klingend oder nicht? Das Forum ist geteilter Meinung …

Gaberl meinte:
:) aber hab ich oft Probleme mit der Aussprache von Veljanov
oh, er ist doch schon so viel besser geworden, finde ich. Und O.T. aber wirklich schön was Herrn Vs Aussprache angeht: http://www.youtube.com/watch?v=4GL6VfYxWEY
Ich glaube, da ironisiert er seine eigene Aussprache :p, Ich bin schwer verliebt in dieses Video.

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Ist "multiplicate" denn kein Wort im Englischen? Auf deutsch dann:multiplizieren
Denn das zielt wohl auf einen Ausspruch der Herren, dass Computer am besten kopieren können ...
dein "aspiration" höre ich als "inspiration" - aber das macht dem Sinn nach ja nicht so sehr viel Unterschied.
"lowest come" ist für mich "lowest common" ... der kleinste gemeinsame Nenner

Vielleicht fällt mir morgen noch mehr dazu ein, soviel erst einmal für heute von a very tired me.
 
Vielen lieben Dank, Gaberl, sehr erhellend ;) Ernst hat in einem Interview Mal "Der Unbesiegbare" ("The Invincible") von Lem als Inspirationsquelle angegeben.

Noch ein paar kleine Ergänzungen von meiner Seite:

"In the land of the cloud,
we're under command of"

Es ist "multiplicates", was es durchaus gibt. Gebräuchlicher ist "multiplies", stimmt schon, passt aber nicht in den Rhythmus :p

Ich höre auch "inspiration"

"Masses together to a mass dictator"

Es könnte auch "so we leave the burden" sein und "when we melt together". Die Strophe ist durch die Verzerrung wirklich schwer zu verstehen...
 
Lady Ash meinte:
Hast du denn auch eine Interpretationsidee für Excalibur? Ich mochte „Excalibur“ zuerst nicht so sehr, aber jetzt finde ich den song auch sehr gut. Nur aus Neugierde: findest du die beiden Lieder ähnlich klingend oder nicht? Das Forum ist geteilter Meinung …

Eine Interpretation? Ein armer Mann, der in einem alten Kohlenbergwerk arbeitet, suchte und fand das Schwert "Excalibur," und dann wurde von ein paar Geister angegriffen? lol Leider kenn ich die Excalibur Geschichte nicht aber das Ende klingt ja geheimnisvoll. :)
Am ersten mal hab ich auch gedacht, dass die beide sehr aehnlich geklungen. Ich hab keine offizielle Musikausbildung aber ausser der Grundhebung [Ich glaube "Hebung" ist das rechtes Wort... "Beat" oder "Rhythm" auf Englisch] haben die Lieder nichts mehr gemeinsam. Die beide (in meiner meinung) wachsen in einem originalen Werk, z.B. "Excalibur" in eine Hoffnungsvolle Elektronischmitteralterliche Art von Helium Vola und "In the Land of" in ein pessimistiches und tiefes Dark Wave.
Aber ja die Aehnlichkeit steht. Wir wissen leider nicht die Geschichte dieser Entscheidung aber Ernst (und Alexander) haben uns so viel Kreativitaet gegeben, denke ich, dass wir dieses Problem vergessen koennen. ;)

Lady Ash meinte:
dein "aspiration" höre ich als "inspiration" - aber das macht dem Sinn nach ja nicht so sehr viel Unterschied.
"lowest come" ist für mich "lowest common" ... der kleinste gemeinsame Nenner

Hm, ja. "Inspiration" stimmt. Aber hoere ich nicht "common." "Where lowest come denominated" kann "die Aermsten der Kultur sind formell anerkannt" bedeuten. "Where lowest common denominated" wuerde nicht so viel Sinn machen. ... Aber "lowest common denominator" in einem Mathematik Problem wuerde! :) lol

Und ja, die "alte Stimme" von Veljanov war sehr interessant. Am ersten mal hab ich nicht die Bedeutung von "Soo-ee-cide" verstanden. lol Er war doch unterhaltsam :D

Und es tut mir so leid wenn ich kein Sinn mache. Ich glaube diese Intensitaet von Deutsch ist allzu viel fuer meine Ausbildung. lol
 
dreamdancer meinte:
Vielen lieben Dank, Gaberl, sehr erhellend ;) Ernst hat in einem Interview Mal "Der Unbesiegbare" ("The Invincible") von Lem als Inspirationsquelle angegeben.

Yay, Lem! Lol, muss ich bald ein Buch von ihm kaufen... Nach "The Possibility of an Island" brauche ich eine lange Pause von Houllebecq haha.

dreamdancer meinte:
Noch ein paar kleine Ergänzungen von meiner Seite:

"In the land of the cloud,
we're under command of"
"Masses together to a mass dictator"
Es könnte auch "so we leave the burden" sein und "when we melt together". Die Strophe ist durch die Verzerrung wirklich schwer zu verstehen...

Hm, Ich hoere zwar "Under" in der ersten Strophe ("In the land under the cloud") aber jaja die andere koennen sein!

dreamdancer meinte:
Es ist "multiplicates", was es durchaus gibt. Gebräuchlicher ist "multiplies", stimmt schon, passt aber nicht in den Rhythmus :p

Lol, okay. Phantasievolle Woerter stimmen auch :D
 
Wenn ich meinen Ansatz einmal präsentieren dürfte ... aber vielleicht habe ich mich ja auch völlig verrannt, weil ich die Artus-Sage so mag

Ich finde nämlich die Bedeutung der unterschiedlichen Ausgangssituationen zwischen der Legende und dem Song sehr interessant.
In der Sage zieht der junge Artus das Schwert Excalibur aus einem Felsen und legitimiert damit seinen Herrschaftsanspruch, denn das Schwert wurde dahingehend verzaubert, dass es nur vom rechtmäßigen König geführt werden darf. Die Mission dieses jungen, bis dato inkognito lebenden Königs ist je nach Lesart der Geschichte die Einigung der sich brüderlich meuchelnden Stämme Britanniens um sich gegen die Sachsen und die Reste Roms zu behaupten, oder die Bergung des Heiligen Grals.
Im Song bekommt ein erschöpfter Arbeiter den Artus Part zugewiesen … von dem „Mann im Jobcenter“ (…von Gott? Oder ist das zu weit hergeholt?) Und dann ist es spannend darüber nachzudenken, für welche sozialen Bewegungen die traditionellen Bergarbeiter stehen und welchen Problemen sie sich ausgesetzt sehen.
Also, ich kann ohne ganz große Anstrengung hier einen Aufruf zum Zusammenschluss (der Arbeiter?) hineinlesen. Von so einem Ansatz würde ich ausgehen …
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator...:
@ Ash
Ich finde Deine Song - Interpretation sehr interessant. :)
Ich glaube "Der Mann im Jobcenter" sollte starken sozialen Kontrast sowie die Abhängigkeit eines einfachen Arbeiters vom "bürokratischen" Apparat symbolisieren. "Der Mann im Jobcenter" gehört diesem Apparat an, ist möglicherweise durch seinen Beamtenstatus gesellschaftlich "privilegiert". Die Bergarbeiter hingegen bilden nicht nur und begreiflicherweise die sog. Unterschicht, sondern sie werden zudem schlecht bezahlt, leisten gefährliche Arbeit, die Bestimmung ihres "Schicksals" liegt jedoch unter bestimmten Umständen in der Hand eines "Mannes im Jobcenter" - mangels anderer Arbeitsplätze haben sich die Bergarbeiter in ein somit unentrinnbares Schicksal zu fügen "this might be your last chance ..." Aus dieser sozialen Not gibt es aber (möglicherweise) eine Fluchtmöglichkeit, wenn die Bergarbeiter sich zusammenschließen, um für ihre Rechte und ihre Freiheit zu kämpfen "in the name of the exploited, in the name of justice, in the name of freedom ..."

Ein sehr interessanter Song, der sich aber auch auf andere (unterbezahlte) Berufe übertragen lässt, eigentlich auf alles, wo ein ökonomisches Ungleichgewicht besteht, wo Menschen in Not leben, sich degradiert und schlecht behandelt fühlen ...
 
Mal weg von den Bergarbeitern, könnte man den Song auch globaler interpretieren: Vereinigt euch und kämpft gegen die Unterdrücker der Welt. Wäre vielleicht auch eine Möglichkeit :-?
 
Das habe ich aber auch gemeint ... "eigentlich auf alles, wo ein ökonomisches Ungleichgewicht besteht, wo Menschen in Not leben, sich degradiert und schlecht behandelt fühlen ."
 
DianaS meinte:
Das habe ich aber auch gemeint ... "eigentlich auf alles, wo ein ökonomisches Ungleichgewicht besteht, wo Menschen in Not leben, sich degradiert und schlecht behandelt fühlen ."

Hi,hi, das kommt davon wenn man (in dem Fall ich) nicht aufmrksam genug liest. ;)
 
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