Patrick_Borer
I am a Darkstar
Ein sehr schönes Konzert haben sie in Zürich gespielt. Kurz zur "Einfrau-Vorband" Vic Anselmo: Ihre Stimme gefällt mir und spielen kann sie auch - nur leider waren die Lieder recht eintönig, klangen eins wie das andere, und nichts liess mich aufhorchen. Von der Musik ist mir gar nichts hängen geblieben, das lief so vor sich hin und gelangte nirgendwo an. Vic Anselmo bräuchte dringend jemanden, der interessante Lieder für sie schreibt, denn als Interpretin könnte sie toll sein! - Das Publikum war in angenehmer Zahl erschienen: Leer war das X-tra durchaus nicht, aber auch nicht überfüllt. Für mich gerade richtig. Nachdem die Lakaien Zürich fünf Jahre lang nicht mehr beehrt hatten, war ich doch auch etwas gespannt auf die Art des Publikums, das sich jedoch als die typische Lakaienmischung aus Jung und Alt, Mann und Frau, bieder und extravagant angezogen entpuppte . "On your stage again" war ein naheliegender Einstieg, fast zu naheliegend, aber doch sehr gelungen. Es hat mich auch gefreut, "Fighting the green" mal wieder zu hören (kam das eigentlich vor oder nach Over and done? Kann hier jemand die Setlist posten? Ich bin immer zu absorbiert von der Musik und nachher weiss ich nicht mehr recht, was wann gespielt wurde).
Überhaupt waren die "Rückblenden" in ältere Alben sorgsam ausgewählt und eine Freude - ach, "Forest", wie schön! Ich hatte mir schon vor dem Konzert bei Dea am Stand ein Exemplar der "Forest Enter Exit"-LP zur Komplettierung der Sammlung vorgemerkt, als LP hatte ich die noch nicht (dafür die CD in der Faltverpackung in der Version mit Magnetverschluss! Und die Magnete sind auch noch dran ;-) ). Ganz grossartig war die erste Zugabe "Mindmachine" in einer stark ausgebauten Version, die vor dem Hörer einen dichten, geheimnisvollen Klangwald aufbaut, in den sich das Publikum mit gebannter Aufmerksamkeit locken liess - eine bestens geeignete Ergänzung zum vorher gespielten "Forest", wie A.V. in seiner Ansage auch antönte, der digitale Dschungel, in dem man sich zu verlieren droht... thematisch von ungebrochener Aktualität. Apropos Aktualität - angesichts der gegenwärtigen Ereignisse in Nordafrika, wo die Diktatoren fallen, hätten natürlich die "Mirror Men" mal wieder bestens gepasst (Ansagevorschlag: "Kürzlich wollte Gaddhafi noch die Schweiz zerschlagen... und was ist jetzt... was sieht er, wenn er in den Spiegel schaut?" ;-) ). Aber natürlich ist "Six o'clock" inhaltlich wie musikalisch ein würdiger "Nachfolger" der Mirror Men... energisch, anklagend, aufpeitschend.
Ivee Leon und B. Deutung haben sich in offenbar allerbester Laune ihre Bogengefechte geliefert, sie sollten als Komikerduo auftreten ;-). Hat der gute Deutung eigentlich auch bei anderen Konzerten während "Overpaid" seinen Kopf wie ein Irrer auf Ernsts Keyboard gehauen? (Nachtrag: ja, ich sehe gerade beim Blättern im Forum, dass er sich das offenbar angewöhnt hat ) - wollte gar nicht mehr damit aufhören, bis E.H. schon etwas irritiert, wenngleich amüsiert wirkte. A.V. wirkte manchmal, nur manchmal, leicht gehetzt. Auf kleine Missgeschicke reagierte er gewohnt ironisch.
Ganz zum Schluss der Zugaben gab's mit "Colour-Ize" (mit etwas gewöhnungsbedürftigem "Sprechgesang" am Anfang) und "Reincarnation" noch sowas wie ein Pflichtprogramm für alte Anhänger - es ist ja schon mutig, sowohl auf "Dark Star" als auch auf "Love me to the end" zu verzichten, aber wenn einem zumindest ein Song des Trios, als das ich Dark Star/Love me to the end/Reincarnation wahrnehme, geboten wird, kann man sich angesichts der Qualität der Lieder, für die dafür Zeit blieb, wahrlich nicht beklagen! Jedes einzelne war ein Genuss, wobei ich höchstens die Wahl von "Through the hall" als Zugabe etwas seltsam fand. Sicher nicht schlecht, ganz und gar nicht, aber die Lakaien haben mittlerweile ein so breites Repertoire, so viele Optionen... sie könnten ja auch mal etwas von der "1987" nehmen, z.B. Ich würde es schade finden, wenn Lieder wie "Battle of the Ghosts", die sich damals am "Concert that never happened before" als livetauglich bewiesen haben, einfach wieder in der Versenkung verschwinden, aber "Love me to the end" und "Dark Star" hat man nun wirklich so oft gehört, immer wieder und wieder... es ist die richtige Entscheidung, auch mal darauf zu verzichten.
Tja, was soll ich noch schreiben... die Akustik war für meine Ohren angenehm, nicht zu laut, aber laut genug, alles klang richtig gut. Und es war schön, Dea mal wieder zu sehen, wenn auch nur kurz . Und ich habe noch einen sinnvollen Zug heimwärts erwischt.
Überhaupt waren die "Rückblenden" in ältere Alben sorgsam ausgewählt und eine Freude - ach, "Forest", wie schön! Ich hatte mir schon vor dem Konzert bei Dea am Stand ein Exemplar der "Forest Enter Exit"-LP zur Komplettierung der Sammlung vorgemerkt, als LP hatte ich die noch nicht (dafür die CD in der Faltverpackung in der Version mit Magnetverschluss! Und die Magnete sind auch noch dran ;-) ). Ganz grossartig war die erste Zugabe "Mindmachine" in einer stark ausgebauten Version, die vor dem Hörer einen dichten, geheimnisvollen Klangwald aufbaut, in den sich das Publikum mit gebannter Aufmerksamkeit locken liess - eine bestens geeignete Ergänzung zum vorher gespielten "Forest", wie A.V. in seiner Ansage auch antönte, der digitale Dschungel, in dem man sich zu verlieren droht... thematisch von ungebrochener Aktualität. Apropos Aktualität - angesichts der gegenwärtigen Ereignisse in Nordafrika, wo die Diktatoren fallen, hätten natürlich die "Mirror Men" mal wieder bestens gepasst (Ansagevorschlag: "Kürzlich wollte Gaddhafi noch die Schweiz zerschlagen... und was ist jetzt... was sieht er, wenn er in den Spiegel schaut?" ;-) ). Aber natürlich ist "Six o'clock" inhaltlich wie musikalisch ein würdiger "Nachfolger" der Mirror Men... energisch, anklagend, aufpeitschend.
Ivee Leon und B. Deutung haben sich in offenbar allerbester Laune ihre Bogengefechte geliefert, sie sollten als Komikerduo auftreten ;-). Hat der gute Deutung eigentlich auch bei anderen Konzerten während "Overpaid" seinen Kopf wie ein Irrer auf Ernsts Keyboard gehauen? (Nachtrag: ja, ich sehe gerade beim Blättern im Forum, dass er sich das offenbar angewöhnt hat ) - wollte gar nicht mehr damit aufhören, bis E.H. schon etwas irritiert, wenngleich amüsiert wirkte. A.V. wirkte manchmal, nur manchmal, leicht gehetzt. Auf kleine Missgeschicke reagierte er gewohnt ironisch.
Ganz zum Schluss der Zugaben gab's mit "Colour-Ize" (mit etwas gewöhnungsbedürftigem "Sprechgesang" am Anfang) und "Reincarnation" noch sowas wie ein Pflichtprogramm für alte Anhänger - es ist ja schon mutig, sowohl auf "Dark Star" als auch auf "Love me to the end" zu verzichten, aber wenn einem zumindest ein Song des Trios, als das ich Dark Star/Love me to the end/Reincarnation wahrnehme, geboten wird, kann man sich angesichts der Qualität der Lieder, für die dafür Zeit blieb, wahrlich nicht beklagen! Jedes einzelne war ein Genuss, wobei ich höchstens die Wahl von "Through the hall" als Zugabe etwas seltsam fand. Sicher nicht schlecht, ganz und gar nicht, aber die Lakaien haben mittlerweile ein so breites Repertoire, so viele Optionen... sie könnten ja auch mal etwas von der "1987" nehmen, z.B. Ich würde es schade finden, wenn Lieder wie "Battle of the Ghosts", die sich damals am "Concert that never happened before" als livetauglich bewiesen haben, einfach wieder in der Versenkung verschwinden, aber "Love me to the end" und "Dark Star" hat man nun wirklich so oft gehört, immer wieder und wieder... es ist die richtige Entscheidung, auch mal darauf zu verzichten.
Tja, was soll ich noch schreiben... die Akustik war für meine Ohren angenehm, nicht zu laut, aber laut genug, alles klang richtig gut. Und es war schön, Dea mal wieder zu sehen, wenn auch nur kurz . Und ich habe noch einen sinnvollen Zug heimwärts erwischt.