Konzertbericht DEINE LAKAIEN im E-Werk Köln 2.12.2009

Colorwriter

I am a Darkstar
Hallo beisammen.

Der Bericht ist fertig und ich werde in morgen, im laufe des Tages hier einstellen.
Lieben Dank an Brozse, Dea und Queeny für die netten Anregungen und Praskowitz, dessen Playliste ich dankbar aufgegriffen habe.

LG

Colorwriter
 
Toll, ich bin gespannt. :)
Eigentlich wollte ich auch noch einen schreiben, aber je länger man wartet, umso schwieriger wird es @-) schade...
 
Na, ich denke dein Studium geht da eben vor. - Was ich nicht Böse meine.
Du musst eben Schwerpunkte setzten. :)
 


Nachdem ich schon Wochenlang auf diesen Konzertevent (Mein erstes "Deine Lakaien" Konzert) hingefiebert habe war es endlich so weit. Der Tag war da, ebenso mein schwarzes Hemd, diesmal Hemd Nr. 2, da das erste beim Kaffee trinken beschmutzt worden ist. - Wie gut, wenn man manches zweimal da hat.

Nachmittags fing es an zu regnen, so schlimm, dass ich mich spontan entschied, nicht mit der Bahn anzureisen, sondern mich von meinem grünen Frosch, Twingo Nr. 2, in die Scheibenstrasse kutschieren zu lassen. Da an selben Abend im gegenüber liegenden Palladium ebenfalls eine Veranstaltung war und es in der Gegend mit Parkplätzen daher eng werden kann, bin ich sehr Zeitig um 17:00 Uhr losgefahren. Auf der A3 vor Leverkusen nach Köln gab es zu dem Zeitpunkt eine Vollsperrung und in der Gegenrichtung war ein langer Stau angesagt. Durch welchen ich jedoch gut durchgekommen bin. Meinem Navi sei Dank! So gegen 18:00 traf ich in der Scheibenstrasse ein, fand flugs einen Parkplatz und ging kurz zum Eingang, mal gucken, ob evtl. einige Color-Izer schon vor Ort sind. Da ich niemanden sah und sich der kleine Hunger bei mir meldete, spazierte ich hinüber in die Keupstrasse um mich dort mit einem leckeren Döner zu stärken. Auf dem Rückweg kam ich noch am Bürohaus von Brainpool vorbei, wo gerade Bastian Pastewka die Treppe herunter kam. Wollte er etwa auch zu Deine Lakaien? Nein zum Flughafen…
Vor dem Eingang des E-Werk standen schon einige Wartende. Und auf der gegenüber liegenden Straßenseite reihte sich eine lange Schlange vor dem Palladium. Ein freundlicher Mann mit leichtem Ruhrpottakzent versuchte noch zwei Eintrittskarten zu verkaufen. Color-Izer waren nicht zu sehen. So gegen 18:45 öffneten sich die Türen des E-Werks und der Einlass begann. Gleich rechts hinterm Eingang war schon der Merchstand, wo ich auf Dea traf.
Wir quatschten ein bisschen herum, ich war wohl der erste Color-Izer, und tauschten Anekdoten über Konzerte aus. Mein erstes Konzert war hier, BAP, 1982… Das Gebäude ist ein um 1900 gebautes ehemaliges Umspannwerk mit dicken Backsteinmauern und voller Eisenträger. Das wäre was für Annemi…

Ich bin schon lange nicht mehr hier gewesen, zuletzt Silvester 2005, also bin ich erst einmal durch die Räumlichkeiten geschlendert, habe mir den Saal sowie die Bühne angesehen. Inzwischen war auch Nachtlichter eingetroffen, Queeny aber noch irgendwo im Gebäude unterwegs, also haben wir ein bisschen geratscht und schließlich unsere Plätze aufgesucht. Kurz vor dem Konzert tauchte Schusselalex auf um sich mit Regina zu unterhalten.
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Waiting for the DARK STAR

Dann, nach einigen Minuten angespannten Wartens, wurde das Licht im Saal gedimmt, und unter donnerndem Applaus erschienen Alexander Veljanov und Ernst Horn auf der Bühne. - Das Konzert begann.

Und wie… ! Gleich mit „Love me to the End“, einem der schönsten „Deine Lakaien“ Lieder. Wie sich Alexander Veljanovs Gesang zusammen mit Ernst Horns Flügel in ungeahnte Musikalische Höhen geschraubt hat. - Schlichtweg Atemberaubend. Gleich mit solch einem akustischen Feuerwerk anzufangen war ebenso beeindruckend wie viel versprechend. - Was sollte da noch alles kommen? Zunächst einmal drei Fotografinnen, die während der ersten Takte vor der Bühne auftauchten wobei das klicken und klappern ihrer Kameras, zumindest in der ersten Zuschauerreihe, kaum zu überhören war. Leute, das geht auch leiser. Nach dem dritten Stück entfernten sich die Fotoleute von der Bühne, und das Duo Horn und Veljanov wurde zusehends lockerer.

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Ein paar lustige Bemerkungen wurden gewechselt, zum Beispiel das man „Deine Lakaien“ in den 80 er Jahren gegründet hat, genauer gesagt 1787, laut Ernst Horn. Was ich für mich so werte, dass für die Beiden seitdem gefühlte 200 (Musikalisch/Künstlerische) Jahre vergangen sind. Und wohl ein Synonym dafür, wie weit sie sich mit der Zeit entwickelt haben. Was in den nächsten drei Stücken zum Ausdruck kam. Zwischendurch ein kleiner Textaussetzer von Veljanov, der den Mikrofonständer mal wieder fleißig über die Bühne schleppte. Bei manchen Stücken hämmerte Ernst dermaßen in die Tasten, dass ihm am Ende sichtbar die Handgelenke schmerzten. Was für eine Performance. Spätestens bei „Mirror Men“ war das ansonsten sehr leise und aufmerksam lauschende Publikum, inklusive meiner bescheidenen Person, atemlos begeistert. Ich hätte niemals geglaubt, welche Töne man aus einem Konzertflügel herausholen kann. Und mir blieb der Mund staunend offen.

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Dem Publikum ging es anscheinend ähnlich, denn Alexander, der immer lässiger wurde, beklagte sich schmunzelnd und mit einem Augenzwinkern über „Die Stille in Köln. “… Beinahe wie bei einer Probe“ was mit großem Beifall seitens der Zuhörer und einem schelmisch erfreuten Blick von Ernst quittiert wurde. Nach zwei weiteren grandiosen Stücken („Return“ und „Follow me“) kam Veljanov auf das noch unbenannte neue Album, welches 2010 erscheinen soll, und den ersten Song daraus zu sprechen. Beides, ob der nicht genannten Namen, mit in der Luft gemalten Fragezeichen. Bei „Cupids Disease” kam ich wieder einmal nicht aus dem Staunen heraus. Wie hoch wollten „Deine Lakaien“ das Niveau noch schrauben? Noch weiter, noch viel weiter….Und mit „Over and Done“ verabschiedeten sie sich dann zum ersten Mal, unter tobendem Applaus und stehenden Ovationen, von der Bühne. - Mir klingelten, ob der atemberaubenden Darbietung, die Ohren.

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Unter stürmischen Beifall betraten sie dann wieder die schlicht aber effektvoll beleuchtete Bühne und nach „2nd Sun“ und „A Fish called Prince“ plauderte Alexander etwas aus dem Nähkästchen. Das das zuletzt gespielte Stück einst für einen Amerikanischen Sampler eingespielt worden ist.
Oder so…
Auch bei einem Zwischenruf, er solle bitte Englisch sprechen, kam der Schalk aus ihm heraus. „ I am Guido Westerwelle. - I don´t speak English“
Und hatte damit einige Lacher auf seiner Seite. Da merkte man den „Theatermann“. Er wirkt ja meistens etwas eigen, ganz im Gegenteil zu Ernst. Den ich hier zum ersten Mal erleben durfte. Ernst wirkt ja viel jungenhafter, eher wie ein Jungendpfarrer, so ein Kumpeltyp der sich in und ob seiner Kunst einen großen Batzen Kindsein erhalten hat.

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Veljanov wirkt da eher introvertierter. Na, ein Musikerduo mit lauter interessanten Gegensätzen.
Da haben sich zwei tolle Künstler gefunden. Mit „Heart to be Mine“ kam ein weiterer Höhenflug und so flog man, getragen von Alexanders phänomenalen Stimme und Horns kapriziösem Klavierspiel schnurstracks dem Ende der ersten Zugabe zu. Oh, was für ein Event.
Wieder gab es stehende Ovationen, das E-Werk tobte und nach einiger Zeit kamen sie wieder. Und Alexander intonierte das zweite neue Stück, wiederum mit Fragezeichen und großen Gesten. Beim nächsten Lied „Dark Star“ war der von ihm gerne herumgezogene Mikrophonständer ein bisschen zu weit von Veljanovs Hocker entfernt, oder sein Arm zu kurz… Da half auch kein Handwedeln, er musste sich strecken. Doch der „Meister des Micstand-Schleppings-and-Tippings“ (Danke an Ina für den zutreffenden Ausdruck) löste diese Aufgabe souverän.

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Ebenso kam Veljanov auf den Stau auf der Autobahn zu sprechen, der dieses Konzert beinahe verhindert hatte. Zum Glück nicht! Und unter den letzten Klängen von „Dark Star“ endete die zweite Zugabe. Begleitet vom begeisterten Kölner Publikum. Das sich die Hände wund klatschte.
Nach einiger Zeit erschienen die zwei sichtlich erfreuten Akteure wieder auf der Bühne um meinen persönlichen Höhepunkt zum Besten zu geben. - „Away“. Obwohl ich und auch ein Zwischenrufer dies wünschte, gerne „Wunderbar“ gehört hätten. Hier kam wieder einmal die enorme Stimme von Alexander zum tragen welche sich so beeindruckend mit Ernst Horns Kompositionen und virtuosem Spiel verbindet. Da ist man schlichtweg Platt und wie Hypnotisiert. Ob so viel Energie. Dankbar wurde applaudiert, und zwei ebenso erschöpfte wie zufriedene „Deine Lakaien- Immer zu Diensten“ verneigten sich freundlich vor ihrem Zuhörerkreis, der sie spürbar und gerne länger auf der Bühne behalten wollte. Doch sie verließen das Podium, die Saalbeleuchtung flammte langsam auf und das Konzert war zu Ende.

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An der Bühne habe ich noch fix ein paar Fotos aufgenommen und einige Worte mit Nachtlichter gewechselt um am Ende wie in Trance und sehr ergriffen den Saal zu verlassen. Draußen am Merchstand standen noch einige Color Izer, und Queeny war auch dort. So konnte ich ihr wenigstens Hallo sagen und mal beratschlagen, wo wir in dem Gewusel ein Gruppenbild aufnehmen konnten. Fix ward ein passender Hintergrund gefunden und kaum waren zwei Bilder belichtet, wurden wir schon vom freundlichen Securitypersonal gebeten, zu gehen. Zumindest habe ich es mir noch erlaubt, bei Dea ein Poster zu kaufen und so ging ich hinaus in die regnerische Nacht zu meinem brav wartenden grünen Frosch, der mich dann nach Hause trug.

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Ach. Was hat das E-Werk nicht schon alles gesehen? Die Ärzte, Björk, BAP, David Bowie oder Jamiroquai. Diesmal ein unbeschreiblich schönes Event, mit einer Musik die so weit trägt, einem so vieles gibt und bedeutet, dass einem schlicht die Worte fehlen, dies zu beschreiben. Oder schlicht und einfach zu sagen:
„WUNDERBAR“

Und auf der Heimfahrt klang mir der Refrain des letzten Liedes, unauslöschlich in den Ohren. „Away, away.. nothing more to Say”...

Somit sage ich lieben Dank für diese Event, eure Musik und Spielfreude sowie ein großes Kompliment an die tolle Lichttechnik. Ach... Ich freue mich schon auf das nächste Konzert, in Dortmund.

Ein lieber Gruß von dem schwarzen Hemd aus der ersten Reihe….

Colorwriter
.


Playlist ( Danke an Praskowitz)

01. - Love me to the end
02. - The game
03. - Down, down, down
04. - Wasted Years
05. - Lonely
06. - Mirror Man
07. - Return
08. - Follow me
09. - neuer Song 1 (Premiere)
10. - Cupids Disease
11. - Where you are
12. - Over and done
-----------------------------------
13. - 2nd Sun
14. - A fish called prince
15. - Heart to be mine
-----------------------------------
16. - neuer Song 2 (Premiere)
17. - Dark Star
-----------------------------------
18. - Away
 
Danke für Deinen ausführlichen Bericht! Ich denke, Du hast die Atmosphäre äußerst treffend wiedergegeben! Da bleibt nur noch zu sagen *seufz, träum* ;)
 
jau, auch von meiner Seite vielen Dank für den Bericht. Das war schon alles sehr beeindruckend ;;)
 
ich hab ihn zwar erst angelesen, sieht aber toll aus :)

Mutig von Dir, einen Döner zu essen, wenn das Ersatzhemd schon beim Kaffeetrinken dran glauben mußte :D
 
Na, den Döner den ich verputz habe ist gibt es nur auf´m Teller. So mit leckeren Reis, Salat und Cay... ;)
 
Ein wunderschöner Bericht Dirk, danke dafür. Ich habe mich nochmal zurückversetzt gefühlt. Und bin total froh, mich dazu entschieden zu haben doch noch ein Ticket für Dortmund zu kaufen *hibbel*
 
Wunderbar, Dirk, ich konnte das Konzert ein weiteres Mal erleben (... in meinem Kopf, aber das reicht vorerst :x )! Ob ich nach Dortmund kommen kann ist sehr fraglich *traurig seuftz*
Ich musste schmunzeln:
Ernst wirkt ja viel jungenhafter, eher wie ein Jungendpfarrer
:D (Ernst im Pfarrerkleid vor einer zuhörenden Gruppe junger Menschen, aus der Bibel locker flockig vorlesend, ab und zu kommentierend... :)) nette Vorstellung)
Und ich wurde zitiert... ist ja süß ^^
 
Colorwriter meinte:


ganz im Gegenteil zu Ernst. Den ich hier zum ersten Mal erleben durfte. Ernst wirkt ja viel jungenhafter, eher wie ein Jungendpfarrer, so ein Kumpeltyp der sich in und ob seiner Kunst einen großen Batzen Kindsein erhalten hat.

LOOOOL - ich würde gerne Ernst's Gesicht sehen, wenn er das liest - jedenfalls, falls er das liest :D :D :D

Schöner Bericht!!!
 
pandora84 meinte:
Ein wunderschöner Bericht Dirk, danke dafür. Ich habe mich nochmal zurückversetzt gefühlt. Und bin total froh, mich dazu entschieden zu haben doch noch ein Ticket für Dortmund zu kaufen *hibbel*

Oh, bitteschön. Und, bringst du in Dortmund deine neue EOS mit? :)
 
Brosze meinte:
Wunderbar, Dirk, ich konnte das Konzert ein weiteres Mal erleben (... in meinem Kopf, aber das reicht vorerst :x )! Ob ich nach Dortmund kommen kann ist sehr fraglich *traurig seuftz*
Ich musste schmunzeln:
Ernst wirkt ja viel jungenhafter, eher wie ein Jungendpfarrer
:D (Ernst im Pfarrerkleid vor einer zuhörenden Gruppe junger Menschen, aus der Bibel locker flockig vorlesend, ab und zu kommentierend... :)) nette Vorstellung)
Und ich wurde zitiert... ist ja süß ^^

Klar, dass dir gleich die Phantasie durchgeht... ;)
Ts, Ts, Ts, Fräulein Dunkelbunt :p
Na, Leute SO! war das mit Ernst aber nun nicht gemeint.
Auerdem ist es höchst selten, dass Jugendfparrer hier und heute noch in der Soutane herrum laufen.

Jugendpfarrer war eben das erste, dass mir ob seines Auftretens durch den Kopf gegangen ist.
Grummel-Grins... :)
 
schusselalex meinte:
Colorwriter meinte:


ganz im Gegenteil zu Ernst. Den ich hier zum ersten Mal erleben durfte. Ernst wirkt ja viel jungenhafter, eher wie ein Jungendpfarrer, so ein Kumpeltyp der sich in und ob seiner Kunst einen großen Batzen Kindsein erhalten hat.

LOOOOL - ich würde gerne Ernst's Gesicht sehen, wenn er das liest - jedenfalls, falls er das liest :D :D :D

Schöner Bericht!!!

Oh Danke. Weshalb hast du mich auf dem Konzert eigentlich Ignoriert :-\ .. na lassen wir das...
 
Colorwriter meinte:
Oh Danke. Weshalb hast du mich auf dem Konzert eigentlich Ignoriert :-\ .. na lassen wir das...

Hab Dich doch auch gegrüsst!!! :-o

Aber ich denke, ich war viel zu sehr darauf fixiert, die alten Bekanntschaften wiederzutreffen! Naja - war nicht nicht so bewusst... sorry!
 
@ Herr Buntstift: =)) Ich erlaube mir immer gerne ein Häppchen Kopfkino... O:) Das macht den Tag viiiieeeel (dunkel)bunter *grinns*
 
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