Acoustica 2019 Konzertreihe

albertros

I am a Fama Tuba
Das neue Forum scheint noch nicht so recht angekommen zu sein. Zumindest ist bisher nicht viel los. Egal ... die Acoustica Tour verdient einen eigenen Faden hier. :)

So, dass waren sie also - die Lakaien Konzerte 24 und 25 für mich. In Bochum (13.11 in der Christuskirche) und Köln (14.11 im E-Werk). Es standen auf dem Speiseplan die Acoustica 2019 Konzerte mit Helium Vola, Veljanov und Deine Lakaien. Wie immer war es faszinierend, dass die Lakaien es stets schaffen, ungeachtet ihres hohen Maßes an Kreativität und Spielfreude stets noch eine Schippe draufzulegen. Helium Vola glänzte dabei durch die fantastisch singende Sabine Lutzenberger und einen am präparierten Flügel glänzenden Ernst Horn. Bis dann während "The unquiet Grave" Alexander Veljanov hinzustieß und mit Sabine im Duett sang. Einer dieser magischen Momente des Abends, dem weitere folgen sollten. Das Veljanov Set ... hach - was habe ich nicht gehadert mit den Soloalben des "dunklen Prinzen". Zu divers durchchoreographiert und instrumentiert, wirkten diese Werke immer wie eine Aneinanderreihung von nicht so recht zueinander passenden Kleinoden. Nicht so auf der Acoustica Tour. Unterstützt von Goran (Gitarre) und Igor (Flügel) wirkten die Veljanov Songs hier wie aus einem Guß und fügten sich so traumhaft in das Gesamtkonzept ein, dass es schlicht atemberaubend war diese so zu hören. Für mich gibt es keine bessere Darreichungsform und Veljanov sollte sein Solowerk nur noch in dieser Besetzung aufführen. Es packt einen einfach und ich werde hierzu mal vorsichtig bei Carl Erling anfühlen ob eine Veröffentlichung dieses Sets auf CD ermöglicht werden kann. Dieses tolle Set darf einfach nicht nach dieser Tour wieder verschwinden. Und genau genommen war die erste Konzerthälfte allein schon das Geld für die Karten wert.

Nach einer entsprechenden Pause kamen dann Deine Lakaien zum Zuge. Und hier waren es dann einzig Alexander und Ernst die das Ganze in bewährt routinierter Weise gerockt haben. Auch wenn manche Songs etwas abgegriffen sind ('Where you are' ist seit es auf der White Lies Tour Einzug in die Konzerte erhalten hat nahezu unverändert auf jedem Konzert so gespielt worden wie auch an den letzten Tagen und 'Return' hab ich langsam auch etwas über), so überraschen die Lakaien doch stets aufs neue indem sie Songs auspacken, die man ewig nicht mehr auf die Ohren bekam. '2nd sun', 'Down, down, down' und 'My decision' seien hier in besonderer Weise hervorgehoben. Dafür mussten dann die Hits aus dem Dark Star Album (allen voran 'Love me to the end') weichen. Und sie haben nicht gefehlt. Es erübrigt sich zu erwähnen, wie virtuos Ernst Horn am Flügel ist und wie stimmgewaltig und akzentuiert Alexander Veljanov singen kann. Da mögen vor allem 'Das Lied vom einsamen Mädchen' (Alexander) und 'Over and done' (Ernst) für Pate stehen. Übrigens ist 'Over and done' so ein Song, den ich auf dem April Skies Album ziemlich schwach fand (auch immernoch finde). Aber live ist das Ding einfach eine Granate und immer wieder für eine Überraschung gut. Das hat sich auch auf der Acoustica Tour wieder gezeigt.

In Sachen Zugabe war 'Nuestras Vidas' dem alten Gassenhauer mindestens ebenbürtig. Wenn nicht auf den Jubiläumskonzertreihen sogar besser. Denn im Duett mit Sabine war 'Love me to the end' irgendwie deutlich weniger intensiv. Da haben die Lakaien definitiv alles richtig gemacht. Zumal es einfach auch ein schöner Abschluss war, nochmal mit allen Beteiligten einen Song zu spielen. Da bot sich Helium Vola, ob der arrangierten Duette von Zeit zu Zeit, ja regelrecht an. Nach gut 3 Stunden (exklusive Pause) klang das Ganze dann mit besagter Helium Vola Zugabe (Nuestras Vidas) aus.

Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten (Flaschengeklirre in Bochum, viel Gehuste in Köln...) waren beide Konzerte stimmungsvoll. Ich würde das in Bochum mit einer guten 2 bewerten, während Köln hier wegen der deutlich besser ausgesteuerten Akustik und Lichttechnik eine 1 mit Sternchen verdient. Das Set war an beiden Tagen gleich und folgt weiter unten. Angaben natürlich ohne Gewähr. Falls ich was falsch wiedergegeben habe, bitte melden.

Eine Reihe von Konzertanekdoten gab es dann auch noch. Die einprägsamsten habe ich mal an dieser Stelle zusammengeschrieben.

Bochum
Hier war die Beleuchtung teilweise so kurios eingestellt, dass Alexander wenn er vom weißen Licht getroffen wurde während gleichzeitig von rechts und links auch grün auf ihn herunterstrahlte, wie ein im Gesicht weiß geschminkter Horror-Clown der ob des grünen Lichts dann auch zeitweise wirkte wie der böse Joker aus den Batman Comics / Filmen.

Köln
Die Sitzreihen und Stühle waren hier dermaßen platzsparend aufgestellt, dass man ohne andere zu berühren kaum zu seinem Platz kam. Dass während des Konzerts dann auch noch zu spät kommende sich durch Reihen pressen mussten in denen sie keinen Sitzplatz hatten, war dann dem eigentlichen Anlass ziemlich unangemessen. Wer zu spät kommt, hätte hier meiner Meinung nach einfach warten müssen bis zur Pause.

Amüsant dagegen war, dass im Palladium (direkt gegenüber vom E-Werk) ebenfalls viele Konzertbesucher für Halestorm, eine US Metal Band, anstanden. Etliche Lakaien Fans haben das wohl nicht begriffen und standen dann für das falsche Konzert an. Ich hab zwischendurch mal amüsiert auf eine weiß geschminkte Dame mit toupierten Haaren gezeigt und zu meiner Begleitung gesagt: "Also da im Palladium heute nicht Kiss spielen, wird es nicht lange dauern bis die Dame die Seiten wechselt und die Gruppe Metaller in der sie grade ansteht wieder verlässt." Ich sollte Recht behalten.

Vor Omnis Mundi Kreatura suchte Ernst seinen Drumstick, fand ihn nicht in Reichweite, lief zum Mikro und sprach lachend rein "Entschudligung Leute, ... geht gleich los..." und nach kurzer Fummelei in einer abgestellten Tasche, ging es dann auch tatsächlich los. Ist schon ein Kreuz wenn die Assecoirs zum vertrimmen der Klavierinnereien durch Abwesenheit glänzen...

Zu Beginn des Lakaien Konzerts hat der Mann neben mir (eine ziemliche Kante die bei dem ohnehin schon knapp bemessenen Sitzplatz gefühlt halb auf mir drauf saß) am Ende der ersten Lakaien Songs immer wieder "... ist das ein geiler Song!" gesagt. Als er nach 'Over and done' plötzlich damit aufhörte, musste ICH mich stark zusammenreißen, nicht für ihn zu übernehmen diesen Satz zu sprechen....
:'(


Während 'The Game' hat Alexander genussvoll singend irgendwie den Text verschleppt und Ernst dabei aus dem Takt gebracht. Zack - ging es nach kurzer Pause wieder los.

Der Typ neben mir fing ab den Zugaben an, ein ziemlich penetrantes und lautes Aiaiaiaiaiaiiiiiiii zu intonieren. Ich dachte echt, der wäre irgendwie aus Mexiko geflohen. Am Ende des Konzerts gab er sich enttäuscht ob des fehlenden 'Love me to the end'. Da wußte ich "Die Mainstreamer sind jetzt auch bei den Lakaien angekommen."

Nebenbei bemerkt, war die Akustik im E-Werk so toll, dass ich das Gefühl hatte, von jedem einzelnen gespielten Ton durchdrungen zu sein. Das war so perfekt, dass ich sogar den wenigen Songs die ich inzwischen etwas über habe, gebannt gelauscht habe. Und ich habe längst aufgegeben, die besuchten Lakaien Konzerte nach der Qualität zu sortieren.

Während heute das letzte Konzert der Acoustica Tour in 2019 stattfindet, hat Alexander gestern zum Konzertende mitgeteilt, man sähe sich wohl nächstes Jahr wieder. Ich hoffe also sehr darauf, dass das bereits eine Ankündigung war, dass diese faszinierende Konzertreihe nächstes Jahr eine Fortsetzung erfährt. Weiß jemand der hier Anwesenden hierzu näheres? :)


Setlist:
Helium Vola
1. Avoi che amate
2. Saber d’amor
3. Uf der linden
4. Printemps
5. Omnis mundi creatura
6. Frauenklage
7. Selig
8. The unquiet grave

Veljanov
1. Lied für Annabell Lee
2. Town by the river
3. Das Lied vom einsamen Mädchen.
4. The wind
5. I who have nothing
6. Summer nights
7. Because of you
8. Nie mehr
9. Fly away

Pause

Deine Lakaien
1. Where the winds don’t blow
2. Where you are
3. Wunderbar
4. Over and done
5. 2nd sun
6. Gone
7. Down, down, down,
8. Without your words
9. Return
10. The game
11. Follow me

Zugaben
12. Eternal sun
13. My decision

14. Nuestras Vidas
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich dem hervorragend geschriebenen Text von Albatros anschließen! Danke dass Du Dir die Mühe gegeben hast.

Zwar konnte ich in Bochum nicht dabei sein und kann mir insofern kein Urteil erlauben, durfte aber in Leipzig und Köln hervorragende und unvergessliche Abende erleben. Sowohl in Leipzig, obschon es in der Kirche - tschuldigung - scheiß kalt war, als auch in Köln wurde ich von der Akustik umgehauen. Insbesondere Alexanders Stimme ging mir durch und durch. Kein Vergleich zu den CD Auskoppelungen.

Während 'Das Lied vom einsamen Mädchen' bei mir nicht so gut ankam und meine Begleitung in Köln meinte es wäre eine 'Vergewaltigung' gewesen (sie bevorzugt die Version von Martin Gore) hätte ich 'Mein Weg' in Dauerschleife hören können. Ebenso begeistert war ich von dem kurzen aber umso schöneren 'A voi che amate'. Der Hammer der ersten Halbzeit für mich war 'The unquiet grave'.

Bezüglich der zweiten Hälfte muss ich Albatros in manchen Dingen widersprechen. 'Over and done' ist meiner Meinung nach sowohl als Albumversion als auch in sämtlichen bisher gehörten Live Versionen (hier muss ich besonders die Tour zum 20jährigem hervorheben) immer wieder schön. Während ich absoluter Fan von 'Return' bin, muss ich 'Where you are' auch nicht mehr unbedingt haben. 'Love me to the end' habe ich so gar nicht vermisst, das wurde mir 2018 in der Philharmonie durch das gut gemeinte aber leider irgendwie verhunzte Duett und dem überladenen Instrumentarteil versaut. Auch 'Dark Star' darf ab und an mal fehlen. Denn 'down down down' in dieser wundervollen Akustik Version live hören zu dürfen und mein persönlicher Wunschabend mit 'my decision' vervollständigt wurde, hat mich für vieles entschädigt. Leider meinte ein Besucher hinter uns zu 'my decision' mitklatschen zu müssen. Blöderweise so gar nicht im Takt. Aber - Leben und leben lassen. Jedem sei sein Ding gegönnt.

Bei 'The game' hatte ich eher das Gefühl, das Ernst aus dem Takt kam und damit Alexander irritiert hat. Wie auch immer - so charmant habe ich noch keinen Künstler einen Fehler 'entschuldigen' gehört.

Die 'ZuSpätKommer' in Köln haben tatsächlich gestört. Bei Helium Vola habe ich das noch mit der Unpünktlichkeit der DB und den vollen Straßen entschuldigt. Allerdings nach der Pause den Konzertgenuß der anderen Fans zu stören ging mal so gar nicht. Es gab genügend Aufforderungen sowohl durch die Ordner als auch durch den 'Theatergong'.

Freunde der Musik - das muss besser werden!

Abschließend möchte ich mich bei allen Beteiligten für dieses perfekte Musikjahr bedanken und freue mich bereits auf das versprochene kommende Jahr. Wenn es nach mir geht (ich weiß - Realitätsfremd) kann es ewig so weitergehen!

Und ach ja - eine Veröffentlichung jeglicher Form würde mein kleines Fanherzchen sehr erfreuen ;)
 
Hallo Bianca,

danke für Deine Antwort und das freundliche Kompliment. Ab und zu macht es einfach Spaß sich noch einmal hinzusetzen und die Konzerte nochmal in Ruhe revue passieren zu lassen. Da ist eine Rezension quasi das erneute durchleben dieser tollen Momente.

Es scheint übrigens generell in den Kirchen wenig geheizt zu werden, denn auch in der Christuskirche zu Bochum war es kälter als in Köln, so dass ich dort meinen Mantel anbehalten habe. Die Akustik (in Bochum) würde ich auch nicht wirklich als schlecht bezeichnen. Sie war nur weniger perfekt als im Kölner E-Werk (und das fiel dann doch auf).

Das 'Lied vom einsamen Mädchen' kenne ich ebenfalls in verschiedenen Versionen. Auch in der von Martin Gore, der diesen Song aber auf der damaligen Counterfeit² Tour (die ich ebenfalls in Köln besucht habe) nicht gespielt. Mir ist dabei durchaus aufgefallen, dass Veljanovs Version leicht versetzt gesungen und auch "etwas schräg" am Klavier intoniert war. Für mich war aber grade das keine Vergewaltigung, sondern hohe Kunst. Es ist wirklich sauschwer, das gewollt und genau so hinzubekommen. Wie auch immer man dazu steht, gesangstechnisch war es "ganz großes Tennis". :)

Interessanterweise tue ich mich richtig schwer damit, einen Lieblingssong aus der ersten Set-Hälfte zu benennen. Da waren soviele starke Songs dabei und wie schon geschrieben, waren es dieses mal vor allem die Veljanov Songs die mich akustisch so richtig vom Hocker gehauen haben. Grade habe ich Alexanders "... geh mit Gott, doch geh!" im Ohr. Ja, vielleicht wähle ich 'Nie mehr' für mich aus. Und auch ich hoffe mit Dir, dass es von der Acoustica Tour zumindest nochmal CDs geben wird. Auch wenn das in der Tat kein Vergleich zu einem Konzertbesuch ist. Leider hat Carl (Erling) schon geschrieben, dass ihm nicht bekannt ist, dass überhaupt ein Acoustica Mitschnitt existiert. Na vielleicht liest die Band ja hier mit und lässt sich überzeugen. Helium Vola und Veljanov hat akustisch noch niemand im Regal stehen. Da geht doch ganz sicher was...

'Over and done' in der Studioversion geht mir übrigens nur ab dem Moment auf den Zeiger, wo gefühlte vier Minuten lang nichts anderes gesungen wird als "over and done...". Aber das darf ja gern jeder anders empfinden. Überhaupt kein Problem. Das besondere an den Lakaien ist ja, dass viele der Songs live eben auch immer wieder neu in Szene gesetzt werden. Und da ist 'Over and done' für mich eines der herausragendsten Beispiele wie gut das mit unterschiedlichsten Instrumenten und Spielweisen funktioniert. 'Return' dagegen habe ich fürchte ich über die Jahre schlicht tot gehört. Es gibt diese Hits die einen immer und immer wieder einholen. Und ohne die man irgendwann einfach ganz gut klar kommt. Aber ich verstehe natürlich, dass die zum Live Repertoire unbedingt dazu gehören. Immer wieder gerne denk ich zum Beispiel an einen Hit namens 'Reincarnation' zurück und wie mich die Live Fassung mit elektronischen Drums gradezu weggeblasen hat. Das zeigt, dass man bei den Lakaien auch stets damit rechnen muss, dass einen die Songs packen die man glaubt längst überhört zu haben. 'Where you are' ist ein großartiger Song. Nur live dürfte der ruhig mal wieder durch die atemberaubend schöne B-Seite 'May be' ersetzt werden.

Dass Dir ein schräger Mitklatscher aufgefallen ist, lässt mich wieder daran denken, dass meine Konzertbegleitung für Bochum darüber klagte, dass die Frau neben ihr alle Songs des Abends mitgesungen hat. Irgendwann im Lakaien Teil hat sie dann freundlich darum gebeten, das nicht mehr mithören zu müssen. Einerseits ist das natürlich live. Aber man geht ja letztlich doch hin um das Original zu genießen und nicht um das Gefühl zu haben, zu Hause unter der Dusche zu stehen.

Ich glaube das Rätsel um 'The game' bekommen wir nicht aufgelöst ohne nochmal nachzuhören. Aber irgendwie fand ich Alexander da von Beginn an leicht neben dem Takt. Am Ende ist es völlig egal und es sind Momente wie diese, die zeigen, wie ursympathisch unsere Lakaien doch sind.

Nach der Pause ist mir gar nicht so sehr aufgefallen dass da auch Zuspätkommer waren. Ich bleibe ja in den Pausen ohnehin gerne wo ich bin. Und schon gar nicht käme es mir in den Sinn, vor dem Ende des Konzerts zu gehen um ja als erster wieder am Auto zu sein. Aber auch solche Menschen muss es wohl geben. Dabei finde ich, dass die Standing Ovations am Ende der Konzerte einfach dazu gehören. Einfach um auch der Band nochmal ein persönliches Dankeschön zu offenbaren.

Und jetzt hoffe ich natürlich, dass es 2020 tatsächlich weitergeht... ich wäre sofort wieder mit dabei... wie seit mittlerweile 20 Jahren.
 
Jaaaa, Köln war Mega. Ich hab schon bei Saber D'amor Wasser in den Augen gehabt so Brillant fand ich Stimme und Flügel. Sie hat beim singen aber auch eine Ausstrahlung. Atemberaubend. Und zu sehen, wie sie den Körper anspannt um die Töne zu bekommen ist echt toll.

Wiedersprechen muß ich bei dem, was Ernst gesagt hat, als er seinen Drumstick suchte.
Es war "Eine Ssekunde" wobei das Sekunde halt sehr Münchner Mundart war und so sympathisch rüber kam, das kann man sich nicht vorstellen. Dass seine ganze Tasche beim kramen dann noch umfiel gab dem den Rest. Wahrscheinlich hat der Meister dann nur gedacht "Herrschaftszeiten"

Wir haben ihn knapp eine Stunde vor Beginn des Konzertes nämlich dabei beobachtet, wie er fein säuberlich alles an seinem Flügel selbst drapiert hat, damit eben sowas nicht passiert. Jaja, der Herr Musiklehrer (so wirkte er zumindest)

So gut Sabine singen kann (und Alex technisch vielleicht nicht) aber er bringt dann nochmals eine andere Sache mit auf die Bühne. Seine Stimme hat eine gewisse Magie. Man konnte den Widerhall seiner Stimme in der Halle wunderbar ausmachen (vielleicht auch Ernesto geschuldet) Das ist immer richtig Gänsehaut.

Wir fanden Alexander im Veljanov Teil sehr sympathisch redselig. So kennt man ihn doch sonst nicht. Immer wieder kleine Sprüche und neckereien mit den Zuschauern. Beim vorstellen hat er die beiden Kollegen ganz professionell angesprochen und zu sich dann nur gemeint "und ich bin der Alex"
Gorans Gitarre hat der Musik eine in Verbindung mit Alexanders Stimme eine tolle Wärme gegeben. Man hatte ein wenig das Gefühl, bei einer Familienaufführung zu sein. Vielleicht auch, weil ich jetzt schon seit über zwanzig Jahren Lakaien Live kenne. (seit 96) aber ganz bestimmt auch, weil es eine besonders heimelige Atmosphäre war.

Beim Lakaien Teil fand ich dir Songauswahl grandios. Down down down, 2nd sun, My decision. Wer hätte den bitte damit gerechnet? Ich hatte das Gefühl, die Lakaien hätten die Songs ausgewählt, die einfach am meisten Spaß machen, zu singen. Ich singe sehr gerne, und dementsprechend auch Lakaien Songs im Veljanov Style meinetwegen auch unter der Dusche oder im Auto, aber die Playlist wäre auch die, die am meisten Spaß macht zu singen. Einfach toll.
Beim Alex konnte man bei den Sprüchen dann auch den Nürnberger bzw fränkischen Dialekt nicht überhören. Ist mir sonst zumindest auf der Bühne auch nicht so aufgefallen.
Vielleicht war es auch einfach wirklich nur ein sehr persönlich wirkendes Konzert.
Den Abschuss gab es dann im Abschluss. Ich muß gestehen, dass ich das Stück überhaupt nicht kannte. Ich hab mich ja mit den HV Alben auch immer etwas schwer getan - aber hier brachen alle Dämme. Das war so gewaltig und überwältigend für mich.
Ich musste dann nach dem letzten Ton auch einfach aufspringen und meinen Dank zeigen. Am liebsten hätte ich noch zwei Stunden weiter geklatscht. Sie haben es sich einfach verdient finde ich.
Ganz tolle Menschen, tolle Musiker. Ich bin froh, 92 zufällig über diesen Zillo Sampler gefallen zu sein und seitdem die Reise mit den beiden immer wieder zu machen.
Ich hoffe, ihr bleibt noch lange Gesund und munter, damit wir noch viele Jahre miteinander haben.
 
@ Albatros: Vielen dank für die symphathische Korrektur. Die Rede war natürlich von 'Nie Mehr'.

Seitdem 1999 eine kleine 23jährige Dorftrotteline in Bochum stand und vor lauter Staunen das Mündchen nicht mehr zubekam, haben mich die Lakaien live eingefangen. Ich gehe nicht mit jeder Songauskoppelung konform, aber das muss ja auch nicht sein.

Sowohl HV als auch V und natürlich DL haben mich in Leipzig derartig umgehauen, dass ich einfach Köln hinterher geschoben hab. Auch mir ist aufgefallen wie redselig der Herr Veljanov war. Es hätte mich ehrlich gesagt ein wenig angezwickt wenn er das in Köln hätte vermissen lassen. Woran ich nach Leipzig noch nicht ganz geglaubt hab aber was in Köln ja deutlich versprochen wurde ... Ernst setzt sich noch nicht zur Rente und wenigstens 2020 wird es noch weitergehen. So ein Rentnerleben ist ja auch stinklangweilig :p

Auch ich verlasse nie ein Konzert vorzeitig. Da ist es mir wurscht ob ich in einem Megastau stehe oder ne halbe Stunde brauche um die Location zu verlassen. Weil die Zugaben meistens mehr wie hörenswert sind und es allein schon der Respekt den Künstlern gegenüber fordert bis zum Ende zu bleiben.

DL aber auch die Soloprojekte sind nicht jedermanns Sache. Manchmal werfen uns die Herrschaften nun einmal recht schwer zu verdauende Kauknochen hin. Meistens mausern sich gerade diese Songs zu wahren Leckerbissen. Dazu gehören auch Songs wie 'das einsame Mädchen'. Ich bin mir sicher, meine Begleitung fühlte sich abgestoßen weil sie sich auf einen anderen Klang eingestellt hatte. Es war auf jeden Fall schön zu beobachten wie sich ihr strahlendes Gesicht mit jedem Takt mehr zu einem Schmollmund wandelte :) Jeder sieht das anders, ich denke wir gehen konform das Alexanders Stimme einsame Spitzenklasse ist und die instrumentale Umsetzung schwerer ist wie sie aussieht.

Songs für ein derartiges Projekt auszusuchen ist bestimmt kein leichtes Unterfangen. Man muss langsame, getragene aber auch schnellere Songs im Repertoire haben, den Geschmack eines jeden Zuschauers wenigstens einmal abholen und darf auf seine Klassiker auch nicht verzichten. Neben 'May be' würde ich auch gerne einmal wieder 'Forest' oder 'Pilgrim' hören. 'Six o'clock' oder bezgl Alexanders Soloprogramm 'Dirt' und 'The new order' ... oder auch 'Moorsoldaten' oder 'Ray gun' um auf Helium Vola zu sprechen zu kommen. An manchen Liedern hört man sich manchmal tot, da helfen auch keine unterschiedlichen Live Versionen. Bei allen Wünschen, ich fand die Auswahl sehr gelungen und habe jeden Moment genossen.

Ich für meinen Teil bin froh dass sich der Mainstream noch nicht angesprochen fühlt. Nicht nur mäßig begabte Mitklatscher und -Sängerinnen, sondern auch noch grölende Möchtegern Wikinger ertragen zu müssen ... ;)

Freuen wir uns auf weitere schöne Wohnzimmerwohlfühlmomente mit Ernst, Alexander und Co. Und hoffen auf einen Überraschungs Audio Mitschnitt.
 
@rotti
Sabine Lutzenberger sind die Helium Vola Sachen wirklich mit ganz großer Klasse. Hat mich lediglich etwas gewundert, dass sie in Bochum und Köln Hosen an hatte. So ein wallendes Gewand oder Kleid schien mir da ähnlich Pflicht, wie bei Alexander der stets schwarze look. Wie dem auch sei. Ich hätte ja gern mal das Palästinalied live gehört. Ist zwar zu Ernsts Qntal Zeiten entstanden, aber irgendwie wäre das echt mal was. Und eine Helium Vola Version davon, näme ich mit Kußhand. Fürchte nur, dass das ein Traum bleiben wird.

Oh, ich glaube ich bin nicht besonders gut darin, mir gewisse Sachen zu merken. Dazu gehört wohl auch, was genau der liebe Ernst da gesagt hat. Was die bayrische Mundart betrifft, war ich ja vorgewarnt. Ich hab mich als die DVD zur White Lies Tour im Kino zu Dortmund beworben wurde mal eine kurze Weile mit ihm unterhalten. Wirklich ein ursympathischer Mensch, der live stets gradezu bescheiden rüberkommt. Und das vereint mit diesem unglaublichen Talent. Ich glaube Dir aber sofort, dass der Meister die Utensilien für den Flügel vorab fein säublicher aufgereiht hat. Denn Ernst wirkt nicht so, als würde er viel dem Zufall überlassen. Auch wenn der immer wieder mal dazwischen funkt. :)

Alexander hat in der Tat in der jüngeren Vergangenheit deutlich redseeliger gewirkt. Gradezu locker. Und die Sprüche sind immer wieder für einen Lacher gut. Alexanders Stimme ist schon phänomenal und sie macht letztlich auch einen signifikanten Teil der Lakaien Magie aus. Seit der Acoustica sicher auch der Veljanov Songs. In Köln fand ich jedenfalls auch, dass alle Facetten, Töne und stimmliche Vielfalt richtig akzentuiert zu hören war. Trotz der bewährt hohen Qualität dieser Konzerte, ist das ja tstscählich nicht überall der Fall. Überhaupt waren auch die Gastmusiker eine schöne Bereicherung. Sowohl bei der Acoustica, als auch während der XXX Konzertreihe. Ich habe ja eine veritable Schwäche für das Cello Solo in Gone oder auch die Soli der Violinistinnen. Es wird eben nie langweilig mit unseren geschätzten Kammerdienern.

Ich habe übrigens die Lakaien auf einer Party im Winter des Jahres 1991 für mich entdeckt. Dort lief die Dark Star CD und ich musste unbedingt wissen was das für eine Band ist. Am nächsten Montag stand ich dann im gut sortierten Plattenladen meiner Wahl und hab dieses Album gekauft. Live hab ich die Jungs dann 1999 auf dem Zillo Festival das erste mal gesehen. Hab mich damals gefragt, warum der Roadie so lange auf der Bühne bleibt, schließlich fing doch das Konzert an. Tja, dann musste ich begreifen dass das Ernst Horn war. Letztlich sei zu meiner Entschuldigung gesagt, dass ich an dem Tag nicht besonders weit vorn stand. Aber es sollten seitdem viele weitere Konzertbesuche folgen. Und es ist irgendwie passend, dass meine "Silberne Konzerthochzeit" etwa 20 Jahre später stattfindet.

Mit der Lakaien Songauswahl war ich ebenfalls sehr zufrieden. Hier wäre Kritik auch Jammern auf sehr hohem Niveau, denke ich. Mir gefällt halt, dass es immer wieder Überraschungen gibt. Ein großer persönlicher Traum ging für mich in Erfüllung, als während der XXX Konzerte 'Contact' gespielt wurde. Ein Lied, dass ich erstmal bestimmt 30 mal durchlaufen ließ bevor ich den Rest der 93 flammneuen 'Forest, Enter, Exit' CD erkundet habe. Die erste Livebesetzung nicht miterlebt zu haben, ist schade. Aber nicht zu ändern. Konzertbesuche saßen zu dem Zeitpunkt einfach nicht drin.

Auch die Helium Vola Songs klingen live nochmal ganz anders, frischer, als auf den Platten. Diesen Songs stand ich zwar stets näher als den Veljanov Studioalben, aber alles mag ich aus diesem Kosmos dann auch nicht. 'Nuestras Vidas' ist aber über jeden Zweifel erhaben und eine sensationelle letzte Zugabe. Hier merkt man auch klar, dass es keine nachträgliche Idee war, einen Song zum Duett umzufunktionieren. Es fügte sich mit Alexanders und Sabines Stimme einfach nahtlos zusammen, was zusammen gehört. Und auch ich wünsche mir sehr, dass die Jungs lange bei guter Gesundheit und Spielfreude bleiben. Schließlich muss ich doch irgendwie noch die Goldene Konzerthochzeit hinbekommen. ;-)
 
@Bianca
Ist ja witzig. Mein Einwurf in Sachen 'Nie Mehr' war gar nicht als Korrektur gedacht. Aber dieser Song war echt mal seeeehr einprägsam und definitiv ein Highlight.

1999 scheint ein gutes Jahr gewesen zu sein um in den Lakaien Live-Kosmos einzusteigen. Das war auch mein Jahr und witzigerweise hab ich ab Februar 1999 auch eine Weile in Bochum (zuerst) und später in Dortmund gelebt. Dort (also im Soundgarden) fand dann auch 2002 mein erstes reguläres Lakaien Konzert statt. In der White Lies Besetzung mit B. Deutung, Ivy Leon und Sharifa. Mein erstes Bochum Konzert fand irgendwann Jahre später in der Christuskirche statt. Wobei Bochum ja auch dieses eiskalte Konzert in der Jahrhunderthalle hatte, wo sie dann vor Beginn der zweiten Hälfte Decken im Publikum verteilt haben.

Neben Köln und Bochum, waren wir dieses Jahr auch in Berlin. Irgendwie ist das wohl die Stadt, die immer dann an Attraktivität gewinnt wenn die ersten Konzerte einer neuen Tour in den Verkauf gehen und in NRW nichts dabei ist. :D

Also für mich darf es gerne 2020 weitergehen. Würde mich sehr auf jede Art von Fortsetzung freuen. Ganz gleich ob es dann nochmal Acoustica heißt oder vielleicht sogar ein neues Album an den Start geht. Bei den Lakaien weiß man ja nie was die so in ihrer Freizeit sonst alles so an Projekten zu laufen haben. Jedenfalls kann ich mir Ernst in der Rolle des Musikrentners so überhaupt nicht vorstellen. Passt auch nicht zu ihm, dass die Produktivitätskurve steil nach unten geht. Und grade weil das so ist, hat man halt irgendwann zum Ende des Konzerts (das man mitzuerleben hat wenn man schon hin geht) den Hintern hochzubekommen und den Jungs den Applaus zu geben den sie auch verdienen. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Ich gebe zu, was das einhören in die Soloprojekte betrifft, so hat es mehrere Anläufe gebraucht bis ich mit Helium Vola warm wurde und die Veljanov Soloalben, die lege ich heute kaum mehr auf. Dabei habe ich so recht nie herausgefunden was mich genau daran stört. Vielleicht dass sie relativ wenig homogen sind. Aber auch hier gibt es Ausnahmen wie 'The man with a silver gun'. Das fand ich grandios seit ich es zum ersten mal hörte. Tja und jetzt stehe ich da und habe ein umwerfendes Veljanov Live Set gehört dass ich so nicht auf CD erneut hören kann. Das kann doch unmöglich so bleiben ... Ernst ... Alexander ... Carl ... tut was dagegen! :)

Was die Auswahl der Songs angeht, ... 'Pilgrim' nehme ich sofort, 'Forest' auch. Letzteres musste damals auf einem der von mir besuchten XXX Konzerte rausgekürzt werden weil der Veranstalter eine Deadline gesetzt hat. Ausgerechnet 'Forest' ... da war ich ziemlich unglücklich und hab den Song auch live bisher nicht gehört. Hinsichtlich weiterer Lakaien Songs die ich gern mal hören würde, fallen mir spontan ein: 'Madiel', 'Song for a mad choir singer', 'Satellite', 'Go away bad dreams', 'Young 2010' und 'The swan song'. Bei Helium Vola würde ich spontan nominieren: 'Nummus', 'Darkness, darkness', 'Lucente Stella', 'Chumemin', 'In lichter Farbe steht der Wald' und 'Dies Ire' (gerne auch zusätzlich zu den von Dir genannten 'Moorsoldaten' und 'Ray Gun'). Bei den Veljanov Sachen habe ich wegen dem mangelnden Bezug zu den Studioalben keine echte Meinung was mal aufgeführt werden sollte. Hauptsache ist halt, dass Igor und Goran mitspielen. :D
 
Schön, dass hier mal wieder ein ausführlicherer Austausch stattfindet! Ich konnte leider nur in Berlin bei der Acoustica dabei sein. "Leider", weil auch ich das Set für außerordentlich halte - selbst für Lakaien-Verhältnisse. Zum ersten Mal hab ich eine ästhetische Verbindung zwischen Helium Vola und Lakaien wahrgenommen. Und natürlich endlich mal überhaupt Helium Vola so richtig live! Hatte ich noch nicht. Und ich fände eine CD davon auch sehr prima. Von "Pilgrim" gibt es eine sehr schöne Live-Version auf der 4. CD von der Retrospektive. Wenn ich mir einen Song wünschen könnte, wäre das von den Lakaien "Alabama" und von Helium Vola die Witwenklage (mit Elektronik!). Wenn ich mehr aufzählen dürfte, würde die Liste zu lang ;)
 
Ich war bei dieser Acoustica-Tour bei insgesamt 6 Shows (Berlin, Leipzig, Erfurt und Frankfurt im Frühjahr und Köln+Ludwigsburg kürzlich). Und ich bin immernoch getragen von dieser Magie und diesen fantastischen Konzerterlebnissen. Ich hab (wie der eine oder die andere hier) auch schon ne Menge DL-Konzerte erlebt, aber dieses Mal ist der Zauber auch nach über einer Woche noch nicht verschwunden. :)
In Köln hab ich noch ne ganze Weile mit Dea gequatscht. Unter anderem kamen wir auch auf das Forum hier zu sprechen. Dann kam mir gestern wieder der Gedanke, nachzuschauen ob hier wohl Aktivität ist. Was für eine Freude, Ihr seid ja rege am Austauschen. Ist hier noch Platz in Eurer Runde für mich?

So gut Sabine singen kann (und Alex technisch vielleicht nicht) aber er bringt dann nochmals eine andere Sache mit auf die Bühne. Seine Stimme hat eine gewisse Magie. Man konnte den Widerhall seiner Stimme in der Halle wunderbar ausmachen (vielleicht auch Ernesto geschuldet) Das ist immer richtig Gänsehaut.
rotti, das unterschreibe ich zu 100 %!

albertros meinte:
und 'Return' hab ich langsam auch etwas über
Ich glaube, ich verstehe sehr gut, was Du meinst. Aber seit Alexander vor einigen Jahren damit begann, den Schluss von Return so wundervoll zu singen, wird mir das Lied wohl live nie über. Wenn der Mann seine Lungen füllt und zu diesem bombastischen Finale ansetzt, dann ist es einfach geschehen um mich. Jedes. Einzelne. Mal. ;)

albertros meinte:
Während heute das letzte Konzert der Acoustica Tour in 2019 stattfindet, hat Alexander gestern zum Konzertende mitgeteilt, man sähe sich wohl nächstes Jahr wieder. Ich hoffe also sehr darauf, dass das bereits eine Ankündigung war, dass diese faszinierende Konzertreihe nächstes Jahr eine Fortsetzung erfährt. Weiß jemand der hier Anwesenden hierzu näheres? :)
Ich glaube, dass diese Konzertreihe leider wirklich abgeschlossen ist. Ich habe die Ansagen so verstanden, dass wir die Lakaien nächstes Jahr mit etwas Neuem sehen werden. Und freue mich darüber natürlich auch riesig (fast noch mehr, denn ich hatte Sorge, ob es wohl noch ein Album geben wird).

Bianca2501 meinte:
'Love me to the end' habe ich so gar nicht vermisst, das wurde mir 2018 in der Philharmonie durch das gut gemeinte aber leider irgendwie verhunzte Duett und dem überladenen Instrumentarteil versaut.
Naja, so ein bisschen hast Du ja recht. Aber ein bisschen auch nicht ;). Ich meine, das war das allererste Duett der beiden Stimmen. Und ich fand es einfach großartig, dass sich alle Musiker auf dieses Experiment eingelassen haben. Ich hatte damals nach dem Konzert am 22.1.17 in der Stuttgarter Liederhalle kurz das Glück, mit Sabine sprechen zu können. Sie sagte, sie hätten auf der Fahrt zur Location die Idee gehabt und es ein paar Mal geprobt. Und dann stand sie abends da mit diesem Zettel auf der Bühne... Nicht rund, nicht ausgefeilt, eben ein Sponti. Ich war beseelt.

Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Veljanov-Konzerte zur Sweet Live-Tour? Damals im Juni 2001 in Berlin kramte Alexander zur letzten Zugabe ein gefaltetes Zettelchen heraus und sang "Always on my mind" von Elvis Presley/Pet Shop Boys. Das sind so Ereignisse, die irgendwie unvergesslich bleiben und den Konzerten einen speziellen Marker verpassen - zumindest für mich.

Und auch ich hoffe mit Dir, dass es von der Acoustica Tour zumindest nochmal CDs geben wird. Auch wenn das in der Tat kein Vergleich zu einem Konzertbesuch ist. Leider hat Carl (Erling) schon geschrieben, dass ihm nicht bekannt ist, dass überhaupt ein Acoustica Mitschnitt existiert. Na vielleicht liest die Band ja hier mit und lässt sich überzeugen. Helium Vola und Veljanov hat akustisch noch niemand im Regal stehen. Da geht doch ganz sicher was...
Au ja! Das wär's!! Aber auch ich habe in keiner Location irgendwo Kameras gesehen. Schade. Zumindest ein bisschen was ist auf Youtube zu finden. Vor allem das großartige Nuestras vidas (Suchbegriff "Veljanov and Sabine- beautiful!"). Hach, das ist wirklich einfach irre!


Was die Auswahl der Songs angeht, ... 'Pilgrim' nehme ich sofort, 'Forest' auch. Letzteres musste damals auf einem der von mir besuchten XXX Konzerte rausgekürzt werden weil der Veranstalter eine Deadline gesetzt hat. Ausgerechnet 'Forest' ... da war ich ziemlich unglücklich und hab den Song auch live bisher nicht gehört. Hinsichtlich weiterer Lakaien Songs die ich gern mal hören würde, fallen mir spontan ein: 'Madiel', 'Song for a mad choir singer', 'Satellite', 'Go away bad dreams', 'Young 2010' und 'The swan song'.
Pilgrim und Forest ist eine zauberhafte Kombi. Dass Pilgrim überhaupt live gespielt wurde, hätte ich nicht für möglich gehalten (wegen der 3 Stimmen). Im Oktober 2014 habe ich beide Stücke in der Liederhalle gehört und war so geflasht, dass mein Mann und ich spontan am Folgetag nach Freiburg zum Konzert gefahren sind. Es war grandios. :)

Als ich von Dir "The swan song" gelesen habe, stand ich richtig auf der Leitung und habe den Song gar nicht einordnen können. Gestern haben habe ich den dann extra mal rausgekramt. Der ist für mich irgendwie einer derer, die untergingen, ich empfinde den als "nix besonderes" - nicht hauen. ;)
Aber während ich das so schreibe, könnten wir ja mal ein "Wenn es mein Konzert wäre, das wäre die Setlist"-Thread aufmachen. Wie wärs? Denn mich treibt eigentlich schon seit Wochen der Song "Death Raft" vom Album 1987 um, den habe ich mal wieder rausgekramt und kann mich gar nich dran satt hören...

Wenn ich mir einen Song wünschen könnte, wäre das von den Lakaien "Alabama" und von Helium Vola die Witwenklage (mit Elektronik!).
Meinst Du evtl. die Frauenklage? Das Stück kam nämlich, aber natürlich nicht mit Elektronik. Aber auch ohne einfach toll. Oder?

Ich habe ja eine veritable Schwäche für das Cello Solo in Gone oder auch die Soli der Violinistinnen.
Oh ja! Ich könnte B. Deutung stundenlang beim Fideln zugucken. Auch "Slowly comes my night" ist so ein fantastisches Juwel.
 
Zurück
Oben Unten