Theatralisch- geisterhafte Unbequemlichk
So Ihr Lieben, Dank einem fleißigen Binchen
😉 kann ich jetzt auch ein "1987"- Exemplar mein eigen nennen.
Das Artwork hat meine Erwartungen noch übertroffen. Kupfer wirkt wirklich edel und auch sonst hat man sich alle Mühe gegeben, Sammlerherzen zu erfreuen.
Egal, welche Pflanze das nun ist, die sich auf dem Cover befindet und sich "wie ein lebendes Wesen durch sämtliche Booklets schlängelt" (Zitat von Legolas), sie hat auf jeden Fall DORNEN.
Damit ist sie ist ebenso stachlig wie dieses Album unbequem ist. Unbequem, weil den Käufer kein glatter, angenehmer Hörgenuß erwartet, sondern schräge Töne, unverhoffte musikalische Wendungen und provozierende textliche Aussagen (z.B. The Pope). Unbequem vielleicht auch als Widerspiegelung der schwierigen Produktionsphase und der Magenschmerzen, die die späte Veröffentlichung den Musikern bereitet hat.
Irgendwie ist dieses Album wie ein extravagantes, theatralisches Hörspiel, daß sich in der Hauptsache mit Geistern und generellen Fragen des Jenseits beschäftigt und etliche erfrischende ironisch- humoristische Elemente enthält (z.B. "Battle of the Ghosts").
Ich bin jetzt zu faul, auf jedes Stück einzeln einzugehen, deshalb beschränke ich mich mal auf zwei.
Mein absoluter Liebling ist "The Executioner". Neben dem tollen Text (laut Interview im Sonic Seducer durch ein Buch inspiriert, nachzulesen bei
Colour-Ize) ist die Musik mal wieder zum Niederknien. Ich finde es einfach göttlich, wie sich das "Elektrogedröhne" und Alexanders Gesang zum Ende jeder Strophe zu einem ohrenbetäubenden Tornado steigern. Und dann dieses kleine feine Zwischenspiel zwischen der zweiten und dritten Strophe, das an eine Orchesterprobe erinnert... Hach...
Wunderbar auch "Battle of the Ghosts". Einerseits wegen dieses laut Lakaien auf die Hexenszene in "Macbeth" anspielenden genial- ironisch in Szene gesetzten Geistertanzes von Margret Thatcher, einem deutschen Industriellen und Reagan und der enthaltenen politischen Bissigkeit (die teilweise erstaunlich aktuelle Bezüge hat). Andererseits wegen der ungewöhnlichen Melodieführung, die irgendwie heraussticht und sich bei mir sofort als (angenehmer) Ohrwurm festgesetzt hat.
Ich bin sehr froh, daß dieser fehlende Baustein der Lakaien- Geschichte nun doch noch in angemessener Form das Licht der öffentlichkeit erblickt hat und kann gewissen Personen, die daran einen nicht unerheblichen Anteil haben,
😉 gar nicht genug danken.