DL-Interview-Kulturarena-Jena

laluna

I am a Darkstar
hallöchen,
habe ein wenig die redaktion der OTZ bedrängelt, mir doch mal das interview ihrer zeitung zuzusenden. und großes lob an die damen und herren, habe es einen tag nach meiner anfrage erhalten und hänge es euch mal hier mit dran.
viel spaß beim lesen (und augenmerk auf den letzten satz 🙂 )
viele grüße laluna
 
hm...wenn mir jetzt noch jemand sagen kann, wie ich hier eine pdf -datai hochlade, ist das gute stück ruckizucki da...ansonsten tipp ich es heute abend mal ab.
also gedult
laluna
 
Hallo, ich habe PDF (bis zur Groesse von 100 K) freigeschaltet.
Sonst mail mir die Datei bitte (info@chrom.de),
ich hänge die dann irgendwo rein und poste hier den Link.

Viele Grüsse
 
@ carl. danke, ich schicks dir gleich mal rüber

@ all, hab noch was feines gefunden und abgetippt🙂. das ist ein artikel aus dem allgemeinen anzeiger in jena,so ein blättchen, dass man kostenlos jeden mittwoch in seinem briefkasten findet. dank meiner mittbewohner (von hier nochmal ein großes lob), die diese zeitung vor der sonst stattfindenden vernichtung retteten, könnt ihr ihn nun folgend lesesn 🙂
und da sach noch einer , in den blättern steht nüscht drin...
laluna

Deine Lakaien begrüßen die Nacht
DUNKLER STERN üBER JENA

Das es sich beim lakaien-konzert am vergangenen freitag um ein besonderes ereignis handeln würde ,ließ sich schon am einlass erahnen.viel schwarzes volk hatte sich versammelt.insider dürfte dies wohl kaum gewundert haben,ist doch das projekt um ernst horn und alexander veljanov schon seit vielen jahren eine feste größe der deutschen dark wave- szene.dabei wurden die lakaien zu einer zeit gegründet , als eben diese szene noch in den kinderschuhen steckte. Entsprechend eigenständig war ihr musikalischer entwicklungsweg, entsprechend schwer zu kategorisieren die musik, welche zwischen elektronischer verfremdung, akustischer zerbrechlichkeit und textlichem tiefsinn stets noch sehnsucht nach der wärme spüren lässt, ohne dabei jemals an die plattitüden so manchen kuschelpops herabzusteigen. Längst haben deine lakaien deshalb auch außerhalb der schwarzen subkultur gehör gefunden, unschwer daran zu erkennen, dass in jena auch viel "normales" publikum erschienen war. Die künstler selbst ließen es bei ihrem auftritt in der kulturarea zunächst ruhig angehen. So geriet auch das zeitlos schöne "colour-ize" , als eröffnung praktisch schon ein klassiker, eher verhalten,behutsam. überhaupt erschienen alle stücke, auch die des neuen studioalbums "white lies" , im neuen live-gewand. Die bühnenbesetzung lakaien+ gastmusiker, bestehend aus klavier, keys, cello, gitarre, violinen und gesang, war das ideale umfeld für interpretationen und experimente, die das publikum stetes mit beifall honorierte. Klang-ingenieur und tastenvirtuoase ernst horn war ständig damit befasst, an samplern und synthies rumhantierend , neues tonmaterial hervorzubringen. Dass er aber auch ein "gutes altes" klavier trefflich zu spielen versteht, stellte der studierte pianist und dirigent neben vielen anderen stücken mit dem wunderbar melancholischen "where you are" unter beweis. Für einige nummern wurde dann aber auch schon mal das innere des ehrwürdigen instruments mit einem trommelstick maltretiert oder mit der bloßem hand bearbeitet, der mann kann einfach keine grenzen leiden.
Auch b.deutung, vielen von den inchtabokatables bekannt, spielte nicht nur fantastisch cello für "generators", ebenfalls auf dem neuen studioalbum zu finden, funktionierte er sein instrument kurzerhand zur percussion um. Die violinistinnen und backroundsängerinnen , ivee leon und sharifa und gitarrist robert wilcox trugen die stücke und rundeten sie ab, in deren mitte sänger alexander veljanov vor allem gegen ende hin seine ganze stimmgewalt entfalten konnte. Veljanov bot nicht nur einfach dar, er durchlebte mit dem publikum ein konzert, welches altes und neues perfekt verband und mit einbruch der nacht mehr und mehr an intensität gewann, bis schließlich "dark star" als sinistres funkeln über der arena stand. Zweimla verlangte das publikum nach zugabe und wurde nicht entäuscht. Dann verabschiedeten sich die künstler, die man gerne einmal wiedersehen will.
 
oki, wenn ich schonmal dabei bin...🙂
hier auch noch das interview mit dran.
viel spaß
laluna

Gespräch mit "Deine Lakaien"-Sänger Alexander Veljanov über Symbole, Sinnfragen und das neue Album "White Lies"
Heute abend, 20 Uhr, spielen "Deine Lakaien" zur Kulturarena in Jena auf dem Theatervorplatz.
Das Berliner Duo ist vor allem in der "schwarzen Szene"einschlägig bekannt.
Heißt der Kulturarena-Auftritt, dass "Deine Lakaien"
nicht mehr nur auf das Dark-Wave-Publikum setzen?

"Deine Lakaien" haben niemals versucht, ein ganz klar abgestecktes Szenepublikum zu bedienen. Seit Jahren gab es verschiedenartige Umsetzungen
unserer Musik im Studio und live. Um nur ein paar außergewöhnliche Spielstätten der letzten Jahre zu erwähnen😛assionskirche in Berlin oder Theaterhaus und Philharmonie in Stuttgart...
Gleichzeitig war es für uns immer selbstverständlich in einschlägigen Szeneclubs und Rockkonzerthallen zu spielen.
Der steinige Weg wurde sicherlich anfangs von den treuen Fans der so genannten "schwarzen
Szene" geebnet. Inzwischen kann man auf unseren
Konzerten ein gemischtes Publikum finden.

Der Titel Ihrer neuen CD "White Lies" kann ja mit "Notlügen" oder "weiß lügt" übersetzt
werden. Ein gewollter Interpretationsspielraum?

Wir wollten bewusst diesen Interpretationsspielraum, obwohl man ehrlicherweise dazu sagen muss, dass in Deutschland nur die wenigsten um die Bedeutung Notlüge wissen. Doch als von vielen immer
noch als schwarze Band klassifizierte
Musiker war es uns ein Vergnügen, dieses weiße Häschen zu präsentieren. Auf den zweiten Blick sieht das Cover natürlich anders aus, als vielleicht
voreilig interpretiert werden kann. Aber so verhält es
sich ja auch mit unserer Musik.

Auf dem Cover sitzt ein weißer Hase mit Strichcode in den Augen statt Pupillen. Das Kaninchen-
Motiv aus dem Film "The Matrix"?

Der Bezug zu "The Matrix"besteht nicht, aber es ist interessant,dass diese Assoziation aufkommt. Schön finde ich auch das einfache "aus dem Hut gezaubert", da der Makel eigentlich unübersehbar ist, eigentlich erschreckend sein sollte.

Inwiefern erschreckend?

Im Gegenteil zur objektiven Beurteilung wirkt das Tier ohne Auge, Mund und Nase niedlich,während der ganz natürliche,frisch geschlüpfte Vogel im
Textbuch Ekelgefühle hervorruft.Das zeigt wieder mal, wie weit sich der Mensch vom Natürlichen
entfernt hat.

In welcher Stimmung muss man sein, damit einem etwas so verneinendes wie "Life is a sexually
transmitted disease"("Das Leben ist eine sexuell
übertragbare Krankheit") einfällt?

Dieser Titel-Satz fiel einmal in einer interessanten Diskussion im Rahmen der Gendebatte. Und objektiv betrachtet kann man diesen Standpunkt zumindest
nachvollziehen, ob er nun ernst oder ironisch-zynisch gemeint ist. Es passt jedenfalls zu unserer Reihe von Songs über Leben, Tod, Wiedergeburt,
Sinnfrage. Dieses Stück ist ein Vertreter von Songs im Gesamtkontext der Lakaien, die im krassen Gegensatz zu den sehr gefühlsbetonten, introvertierten, ja im klassischen Sinne romantischen
Liedern stehen.

Der Name "Deine Lakaien" stammt aus einem Song der
"Einstürzenden Neubauten".Haben Sänger Blixa Bargeld und Co. Sie inspiriert?

Die Neubauten hatten keinen direkten Einfluss für unsere Musik. Aber die Haltung gegenüber den marktüblichen Erwartungen ist ähnlich. Und gegen
einen charismatischen, unverwechselbaren
Frontmann war noch nie etwas einzuwenden.
Gespräch: Constanze Alt
 
Danke fürs Abtippen 🙂
da hat die Zeitung mal einen passenden Schreiberling ausgewählt 🙂
 
Danke Laluna! 🙂
Endlich hat mal jemand Artikel geschrieben, bei denen man nicht ständig vor Staunen oder Entsetzen hinten rüberkippt! Daran stimmt einfach alles. Nur frage ich mich, bei dem ersten Artikel, ob da tatsächlich nur zwei Zugaben gegeben wurden? Normalerweise sind die Lakaien in dieser Hinsicht doch großzügiger und verwöhnen uns mit mehr Zugaben! 🙂 Vielleicht waren das gaaanz lange Zugaben!? :-|
 
Hi Alraune,
Du mußt das so sehen:
Alles, was zwischen zwei Bühnenabgängen liegt, ist eine Zugabe - auch wenn es drei Songs sind. Allerdings... geben sie nicht normalerweise drei Zugaben? So gesehen sind zwei schon wenig, aber auf Festivals ist das eben zeittechnisch nicht immer möglich (war doch ein Festival, oder?).

Audrey
 
veljanov machte ne ansage das um 22 uhr definitiv schluß wäre (was mit der open-air-lage im zentrum sinn macht). aber für 11 ’ ist das okay auch wenn 1-3 lieder von normalen (zugaben)set gefehlt haben dürfte.
 
Da hat aber GANIX gefehlt! 🙂
Im Gegenteil: Auf den anderen Festivals wurde "Stupid" nicht gespielt, in Jena jedoch schon...
 
nach umso besser, ich muß zugeben das war erstes lakaienkonzi. u. kenn nich das normale tourset. ist ja auch egal. wieviel lieder es waren. hauptsache es war schön...
 
hi alraune😉
hab auch nicht erwartet so einen artikel in diesem kleinen anzeigeblättchen zu finden. normalerweise stehen da nur so sachen, wie die letzte preisverleihung beim hühnerzuchtverband.
die redaktion der OTZ hatte ja "nur" das interview und schrieben mir, dass sie über einen act nicht zweimal berichten. aber eigentlich ist DAS hier die tageszeitung und das interview muss wohl schon einige tage vorher erschienen sein...
naja, wer weiß schon so genau, wie das die zeitungen handhaben. auf jeden fall ist es wirklich ein schöner bericht aus dem AA.hier kamsogar etwas im stadtfernsehen über das konzert. leider hab ich das noch nicht gesehen----werd mich gleich mal vor den fernseher werfen, vielleicht ist das ja so eine endlosschleife , die 12 monate lang gesendet wird 🙂
laluna
 
Hi Audrey!
War das ein jetzt Festival? Dann sind zwei Zugaben schon in Ordnung. Ansonsten bei normalen Konzerten der Lakaien bestanden die (vier!) Zugaben, die ich miterlebt habe, auch nicht nur aus einem, sondern aus mehreren Songs. 🙂 Das fand ich richtig klasse, Luxus sozusagen, weil ich es eigentlich bisher bei anderen Gruppen nicht erlebt habe, dass mehr als zwei Zugaben gegeben wurden, die dann aus auch nicht mehr als 2-3 Songs bestanden.
 
Beim Feuertanz war auch keine Pause zwischen dem Konzert und der ersten Zugabe 🙂 "wir haben jetzt keine Zeit mehr, darum sag ich danke für den Applaus und hier kommt die Zugabe" oder so ählich
 
Also, meiner Meinung nach wären es die Lakaien alle Male wert, in einer Endlosschleife das ganze Jahr über in eurem TV erwähnt oder gesendet zu werden! 🙂

Grüßchen,
 
Danke laluna 🙂 ! ... Und eines von den schönsten Sachen war ja, dass es in Jena NICHT geregnet hat ;-) 🙂 .

Viele Grüße
Auri
 
Danke Laluna, danke Carl.

Ich kann noch einen Artikel aus der Thüringer Allgemeinen anbieten, falls denn noch niemand gebracht hat...

Lailah
 
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