@ carl. danke, ich schicks dir gleich mal rüber
@ all, hab noch was feines gefunden und abgetippt🙂. das ist ein artikel aus dem allgemeinen anzeiger in jena,so ein blättchen, dass man kostenlos jeden mittwoch in seinem briefkasten findet. dank meiner mittbewohner (von hier nochmal ein großes lob), die diese zeitung vor der sonst stattfindenden vernichtung retteten, könnt ihr ihn nun folgend lesesn 🙂
und da sach noch einer , in den blättern steht nüscht drin...
laluna
Deine Lakaien begrüßen die Nacht
DUNKLER STERN üBER JENA
Das es sich beim lakaien-konzert am vergangenen freitag um ein besonderes ereignis handeln würde ,ließ sich schon am einlass erahnen.viel schwarzes volk hatte sich versammelt.insider dürfte dies wohl kaum gewundert haben,ist doch das projekt um ernst horn und alexander veljanov schon seit vielen jahren eine feste größe der deutschen dark wave- szene.dabei wurden die lakaien zu einer zeit gegründet , als eben diese szene noch in den kinderschuhen steckte. Entsprechend eigenständig war ihr musikalischer entwicklungsweg, entsprechend schwer zu kategorisieren die musik, welche zwischen elektronischer verfremdung, akustischer zerbrechlichkeit und textlichem tiefsinn stets noch sehnsucht nach der wärme spüren lässt, ohne dabei jemals an die plattitüden so manchen kuschelpops herabzusteigen. Längst haben deine lakaien deshalb auch außerhalb der schwarzen subkultur gehör gefunden, unschwer daran zu erkennen, dass in jena auch viel "normales" publikum erschienen war. Die künstler selbst ließen es bei ihrem auftritt in der kulturarea zunächst ruhig angehen. So geriet auch das zeitlos schöne "colour-ize" , als eröffnung praktisch schon ein klassiker, eher verhalten,behutsam. überhaupt erschienen alle stücke, auch die des neuen studioalbums "white lies" , im neuen live-gewand. Die bühnenbesetzung lakaien+ gastmusiker, bestehend aus klavier, keys, cello, gitarre, violinen und gesang, war das ideale umfeld für interpretationen und experimente, die das publikum stetes mit beifall honorierte. Klang-ingenieur und tastenvirtuoase ernst horn war ständig damit befasst, an samplern und synthies rumhantierend , neues tonmaterial hervorzubringen. Dass er aber auch ein "gutes altes" klavier trefflich zu spielen versteht, stellte der studierte pianist und dirigent neben vielen anderen stücken mit dem wunderbar melancholischen "where you are" unter beweis. Für einige nummern wurde dann aber auch schon mal das innere des ehrwürdigen instruments mit einem trommelstick maltretiert oder mit der bloßem hand bearbeitet, der mann kann einfach keine grenzen leiden.
Auch b.deutung, vielen von den inchtabokatables bekannt, spielte nicht nur fantastisch cello für "generators", ebenfalls auf dem neuen studioalbum zu finden, funktionierte er sein instrument kurzerhand zur percussion um. Die violinistinnen und backroundsängerinnen , ivee leon und sharifa und gitarrist robert wilcox trugen die stücke und rundeten sie ab, in deren mitte sänger alexander veljanov vor allem gegen ende hin seine ganze stimmgewalt entfalten konnte. Veljanov bot nicht nur einfach dar, er durchlebte mit dem publikum ein konzert, welches altes und neues perfekt verband und mit einbruch der nacht mehr und mehr an intensität gewann, bis schließlich "dark star" als sinistres funkeln über der arena stand. Zweimla verlangte das publikum nach zugabe und wurde nicht entäuscht. Dann verabschiedeten sich die künstler, die man gerne einmal wiedersehen will.