Konzert in Strasbourg

Nachteule

I am a Darkstar
Trifft man irgendjemanden von euch in Strasbourg? Eigentlich hatte ich ja gar nicht vor zu kommen. :roll:  Aber ich habe soeben ganz spontan entschlossen, alle meine Pläne über den Haufen zu werfen und heute abend dort hinzufahren. Man gönnt sich ja sonst nichts… *ähem*

Also falls ein paar Forumler da sind heute abend - wäre nett, wenn ihr euch zu erkennen gebt!
 
Ich bin leider nicht in Strasbourg, aber ich möchte dir und allen, die auch hinfahren viel Spaß wünschen. Du lässt dir ja nichts entgehen *g*

Wunderschönen Abend wünsch
 
Dankeschön ihr beiden! :wink:
Ja, Spaß werde ich sicherlich haben - erstmal mit der Bahn (die streikt nämlich heute :-o), dann mit dem Auffinden des Clubs (ich habe null Plan wo der ist *lol*) und dann - hoffentlich - mit den Lakaien! 😛
 
LilVoice schrieb:
ach du schaffst das schon irgentwie 😉 wann gehts dann heute los?

19.30 Uhr ist Einlass, 20.00 Uhr Beginn, so stehts zumindest auf der Homepage des Clubs.

Ne, inzwischen glaub ich nicht mehr so richtig dass ich es schaffe. Hab soeben bei der DB-Streikhotline angerufen und erfahren, dass der Zug, mit dem ich eigentlich fahren wollte, ausfällt. Und die zwei nächsten nach Strasbourg auch. :-o So eine Sch....
 
Hi Nachteule,

wenn Du es bis 17.45 nach Baden-Baden schaffst kann ich Dich von dort aus mitnehmen nach Strasbourg.

Gruss,

Muhli
 
Hi Muhli, das wäre ja echt total nett von dir, danke!!! *freu* Ich ruf gleich mal bei der Streikhotline an und frage, wie es mit den Zugverbindungen nach Baden-Baden aussieht. :wink: Meld mich dann bei dir, oki?
 
Dann drücke ich dir mal die Daumen, dass das noch alles klappt 🙂

Denk an uns, wenn du dort bist.  :cry:
 
Re: Konzert in Strasbourg... und wie es war:

Ums mal vorweg zunehmen: Ja es hat noch alles geklappt 😉

Ich hoffe nur für Nachteule, dass sie in Strasbourg noch gut weggekommen ist als ich sie nach dem Konzert
am Strasbourger Hauptbahnhof "rausgeschmissen" hab....

Ansonsten: Hinfahrt Baden-Baden --> Strasbourg = 35 Min. (mit einem genervten Muhli am Steuer weil ein unkonzentrierter Sprecher
im Studio mir fast einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte und ich seinetwegen beinahe nicht pünktlich losgekommen wär...
aber alles ward am Ende doch noch gut 🙂 @  Nachteule: Ich hoffe, ich hab nich zuviel rumgemault....)

Danach folgten nochmal 35 Min. "Stadtrundfahrt" durch die Strasbourger Innenstadt weil wir eine Ausfahrt zu früh genommen
hatten.... 😉 - aber "einmal verfahren ist ja (laut Dea 🙂 ) immer drin".
Beim zweiten Anlauf klappte es dann auf Anhieb und wir mussten feststellen, das die Laiterie ganz einfach zu finden ist.... man muss nur wollen...*g*.
Wir haben es dann aber noch pünktlich geschafft.
Die Laiterie ist ein sympathisch versiffter Bunker in dessen ungezwungen, dreckiger Atmosphäre ich mich gleich heimisch fühlte weil unwillkürlich stark an
"alte Jugendzeiten" erinnert.. 😉
Der nette Taschen-Kontrolleur am Eingang war mit dem Inhalt meiner Tasche überfordert und gab sie mir undurchwühlt, mit einem Grinsen und  der Bemerkung
dass ihm das jetzt zuviel Arbeit wäre, zurück - merken! Gute Taktik: Tasche mit sinnlosem Zeug vollstopfen = keine Kontrolle (zumindest in Frankreich...) *g*.
Der Boden da in der Konzerthalle ist übrigens abschüssig, so dass die Hintenstehenden höher stehen als die Leute vorne - gute Idee! Die wissen Bescheid, die Franzosen!
Das französische Publikum kommuniziert offensichtlich auch gerne sehr lautstark mit den Musikern auf der Bühne und singt gerne mit 😉 .

Die Vorband JAD WIO - die immerhin eine gute Stunde spielte - fand ich gar nicht schlecht.
Wahrscheinlich würd ich mir das nicht auf Konserve reintun aber über die Wummer-PA kams ganz gut.
Machte auf jeden Fall ordentlich Stimmung.  Und sie hatten eine Menge verschiedener Gitarren dabei ....

Pünktlich wie die Maurer und wie planmässig angekündigt, betraten um 21.05 (ja - .05) Deine Lakaien die Bühne.
Mengenmässig ungewohnt übersichtlich... - so ganz ohne Orchester .... 😉
Und irgendwie war das jetzt erstmal echt ungewohnt.

Aber sie haben einen hammergeilen Gig abgeliefert!

Sharifa fehlte, wurde aber von ihrer nicht minder reizenden Kollegin Ivee Leon mehr als würdig mitvertreten.
Und B. Deutung mit seinem blauen, "magersüchtigen" Cello führte mit ihr den ein oder anderen sehr amüsanten
"Streicher-Schlagabtausch" aus.

Das Programm war wirklich "Best of", nicht nur was die Titelauswahl betraf sondern auch was die Form der Musikanten
angeht. Allesamt in Topform. Wirklich. Nicht nur alle in bester Laune sondern auch ansonsten perfekt.
Keine technischen Patzer und auch der Text saß 100%-tig.

Und auch wenn der Sänger von JAD WIO die grösseren Entertainer-Qualitäten besaß - gesanglich hat Herr Veljanov ihm an diesem Abend wohl gezeigt
"wo Bartel den Most holt" (wie der Hesse sagt) denn Alexander hat ihn - frei raus gesagt - ganz locker aus der Hüfte an die Wand gesungen! Respekt!

Überhaupt Herr Veljanov: Top.
Ganz ohne Übertreibung.
Rank und schlank, Stimme auf Hochform und offensichtlich hat es ihn sehr gefreut, dass er den ganzen Abend französich reden durfte.... 😉
Und - jetzt wirds mal kurz ganz trivial - endlich hat er sich diesen unsäglichen drei-Tage-Bart abrasiert! 😉

Herrn Horn konnte ich nicht gut beobachten dieses Mal, da ich ganz in der Mitte stand und nurmehr seine "Mähne" bewundern durfte.
Robert Wilcocks war wie immer super-sympathisch und tobte fröhlich vor sich hin.

Noch eine Randbeobachtung: Robert, Ernst und Deutung sehen mittlererweile haarschopfmässig beim sich-verbeugen allesamt von oben gleich aus. *g*

Also ganz im Ernst (höhö): Nee wat war des schee!
Hat mich ein wenig über die Tatsache hinweg getröstet, dass ich zu den letzten Orchesterkonzerten nicht mehr kommen konnte.

Merci beaucoup et bonne nuit,

La Muhli
 
Muhli schrieb:
Ich hoffe nur für Nachteule, dass sie in Strasbourg noch gut weggekommen ist als ich sie nach dem Konzert
am Strasbourger Hauptbahnhof "rausgeschmissen" hab....

Ja, ist sie. 😉 Auch wenn sie an diesem doofen, nur französisch sprechenden Ticketautomaten schier verzweifelt ist und deshalb fast die Bahn verpasst hätte. *ähem* Aber zum Glück gibt's ja am Strasbourger Bahnhof sehr nette Menschen, die dummen Deutschen beim Ticketkauf helfen. 😛

Klasse Bericht, Muhli! Besser kann man's eigentlich gar nicht beschreiben. Verzeiht mir, ich bin gerade etwas zu müde, um meine Eindrücke so schön in Worte zu fassen - aber als Fazit kann ich schonmal festhalten: es war ein supergeiles Konzert!!! Da hat sich jeder Kilometer Fahrt nach Strasbourg mehr als gelohnt (und die unfreiwillige Stadtrundfahrt war auch sehr nett - das Europaparlament wollte ich schon immer mal sehen *g*). :wink:
Morgen mehr... muss jetzt noch ne Nacht drüber schlafen und das Konzert "verarbeiten", hehe.
 
Re: Konzert in Strasbourg... und wie es war:

Muhli schrieb:
Noch eine Randbeobachtung: Robert, Ernst und Deutung sehen mittlererweile haarschopfmässig beim sich-verbeugen allesamt von oben gleich aus. *g*
Ich wußte doch, ich hab etwas vergessen 😉
Das gleiche habe ich in Hamburg auch gedacht !
Grüß juma
 
Argh, ich will ja mal stark hoffen, dass es im nächsten Jahr noch Deutschlandkonzerte gibt, sonst kann ich mir gepflegt in den Hintern beißen, dass ich nicht nach Magdeburg gefahren bin. Strasbourg wäre mir dann doch zu weit gewesen.

:cry:
 
Hier noch ein paar meiner eigenen ganz subjektiven Eindrücke vom Konzert: Fangen wir gleich in Strasbourg in der Rue Du Hohwald an: 😉

Beim Betreten des Clubs dachte ich erst einmal: oh mein Gott, was ist das für ein Schuppen? La Laiterie versprüht den dekadenten Charme einer Opiumhöhle. Alles sehr dunkel, die Wände graffitibeschmiert, der Boden vermüllt, der Eingangsbereich zur Damentoilette in rotes Schummerlicht getaucht - aber irgendwie auch verdammt kultig. Leider hab ich zu Beginn/Mitte der 80er-Jahre ja noch an der Flasche genuckelt - aber ich denke die Atmosphäre kommt einem der damaligen Waveschuppen sehr nahe. :wink:

Als ich dann die eigentliche Konzerthalle betrat, war ich doch ziemlich erstaunt: da wiegten sich gerade mal um die 150-200 Leutchen zu den Klängen einer Band, die mich entfernt an Bauhaus erinnerte. Nach den Orchesterkonzerten von Deine Lakaien mit Besucherzahlen ab 2000 aufwärts doch ein kleiner Schock für mich. Aber an für sich empfand ich es als sehr angenehm, so eine überschaubare Zahl an Menschen um mich herum zu haben. Da fühlt man sich wie eine kleine Familie. 🙂 Später wurde es dann ja auch noch etwas voller.
Der Begeisterung und der Textfestigkeit des Publikums nach scheint Jad Wio in Frankreich einigermaßen bekannt zu sein - Blickfang des Abends: der Sänger im schwarzen Lackkorsett. Bin ich die einzige, die sich an einen etwas gealterten Frank 'N' Furter aus der Rocky Horror Picture Show erinnert fühlte? Fehlten nur noch die Stilettos. :lol: Aber nichtsdestotrotz ein solider und sehr interessanter Auftritt - und sympathisch waren die Herren allemal.

Muhli und ich haben uns am Anfang verhalten an den Rand gestellt, uns dann aber immer weiter Richtung Bühne vorgeschlängelt, was bei DER Besucherdichte wirklich keine große Herausforderung war. *lol* Nach dem Auftritt von Jad Wio verließen die meisten Leute kurz zum Rauchen oder Pinkeln die Halle, und die wenigen Verbliebenen konnten den Technikern und Ernst Horn ungestört beim Aufbau seines Maschinenparks zuschauen. Punkt 21.05 Uhr ging es dann wie schon erwähnt los mit dem Gig von Deine Lakaien. Auch für mich war es etwas ungewohnt, nur 5 Leutchen da vorne aufmarschieren zu sehen - die Bühne wirkte ohne das Orchester fast ein wenig leer.

Auffallend: wieder fehlte Sharifa, was von einem der Zuschauer auch prompt lautstark bemerkt wurde. Alexander wollte ihm dann aber nicht verraten, wo sie abgeblieben ist, sondern begnügte sich mit der Auskunft "She's not here".  Ivee Leon hat ihren Job aber auch alleine sehr, sehr gut gemacht, und das Bogen-Fechtduell zwischen ihr und B.Deutung (ich weiß jetzt leider nicht mehr vor welchem Song) sorgte beim Publikum für Schmunzeln. Überhaupt schien die Band an diesem Abend sehr locker und gut gelaunt zu sein - selbst Alexander hat für seine Verhältnisse überdurchschnittlich häufig gegrinst. 😛  Das Publikum machte es ihm aber auch leicht. Einer der Höhepunkte dabei der Kommentar eines Besuchers: "Alexander, geht ihr auch noch alle auf die Wies'n?", der zumindest beim deutschen bzw. deutsch-verstehenden Teil des Publikums für Gelächter sorgte. Sehr lustig auch, wie vehement das Publikum versucht hat, die Band nach dem offiziellen Ende des Konzerts vom Verlassen der Bühne abzuhalten. So wurde Alexanders "Au revoir!" mit "Non, non!" und "Hiergeblieben"- Rufen beantwortet. :-D

Ich würde euch hier sehr gerne die komplette Setlist präsentieren, aber leider - Schande über mein Haupt - kann ich mich nicht mehr an die genaue Auswahl und vor allem Reihenfolge der Songs erinnern (und so schnell wie die Franzosen die Listen von der Bühne runtergeklaut haben - da hatte die olle Nachteule keine Chance *lol*). Es waren allerdings alles Titel, die sie bereits mit Orchester gespielt haben - es kam nichts Neues hinzu.

Insgesamt also ein superschönes und gerade durch die familiäre Atmosphäre des kleinen Clubs ganz besonderes Konzert. Nach dem Ende hatten wir noch kurz die Gelegenheit, draußen im "Raucherkäfig" mit B.Deutung zu quatschen, wobei wir erfahren haben, dass auch die Band mit dem Auftritt ausgesprochen zufrieden war. Ich würde mir sehr wünschen, dass sie auch in Deutschland öfter mal in solch kleinen, heimeligen Locations auftreten. Wegen des hohen Bekanntheitsgrades der Band aber hierzulande wohl kaum umsetzbar, denk ich mir. Schade eigentlich. :|
 
Zurück
Oben Unten