obszön oder amüsant?

tigress meinte:
Beim gesamten Text würde ich an keiner Stelle davon ausgehen, dass Pliefke ernsthaft wünscht, mit der Cellistin ins Bett zu gehen. Also vielleicht wünscht er sich ernsthaft ne Runde Sex, der Arme :D

Das finde ich jetzt in sich widersprüchlich. Ja, ich glaub auch, dass er sich ne Runde Sex wünscht und die Cellistin würde er da auch sofort nehmen.

tigress meinte:
Einfach nur lustig fand ich das gesamte Interview sowieso nicht. Es trifft nicht so sehr meinen Humor und ein "Geschmäckle" ist dort, ob Schlagzeuger oder Schlagzeugerin, auf jeden Fall enthalten. Da würde ich dir Recht geben. Ich denke aber, dass es eben nicht mehr als ein "Geschmäckle" ist.

Nee, der Schlagzeuger tuts natürlich nicht, weil der gesellschaftliche Kontext dazu fehlt. Ich kann mir eben nicht mal hypothetisch einen Schlagzeuger kaufen. Frauen dagegen kann man gräuslicher Weise tatsächlich kaufen. Das ist nicht hypothetisch.

tigress meinte:
Insgesamt frage ich mich noch, ob der werte Herr Veljanov da wirklich so tiefsinnige Satire von sich gegeben hat oder schlicht einfach mal leicht auf die Schippe nehmen wollte, ohne jedes Wort tief zu durchdenken...

Ganz so tiefsinnig war Herr Veljanov wahrscheinlich nicht, aber doch erstaunlich genau und vorsichtig in seinen Aussagen, damit wirklich niemand angegriffen wird, außer Herrn Pliefke. Dass der Ernst das Foppen verträgt, wusste er sicher. Vor der Analyse hab ich das auch nicht so genau gesehen, bin jetzt aber doch einigermassen erstaunt.

Pliefke bleibt dumm! (frei nach Schwitters)

tigress meinte:
Vielleicht sehen wir uns ja bei einem Konzert? Dann können wir gemeinsam auf die Cellistin anstoßen =))
Aber vorher geben wir ihr einen Namen. B-) Ich bin wohl in Krefeld dabei - und Du?.
 
dreamdancer meinte:
Das finde ich jetzt in sich widersprüchlich. Ja, ich glaub auch, dass er sich ne Runde Sex wünscht und die Cellistin würde er da auch sofort nehmen.
Äh naa jaaaa.... Also ob er das nun will oder nicht: Ich glaube nicht, dass er ernsthaft annimmt, dass er nach nem Tipp diese Cellistin der Lakaien bekommt. Also ist es nicht widersprüchlich, da ich davon ausgehe, was auch immer er will, dieser Satz lediglich ein "drauf einsteigen" war .
Die Frage ist dann auch noch, ob die Cellistin mit nem Typen wie Pliefke in die Kiste hüpft :)) ... also ich bin auch Cellistin und ich lehne z.B. den Pliefke wahrscheinlich ab :D, egal ob da jemand vorher halb scherzend so einen Spruch über mich gezogen hat.

dreamdancer meinte:
Nee, der Schlagzeuger tuts natürlich nicht, weil der gesellschaftliche Kontext dazu fehlt. Ich kann mir eben nicht mal hypothetisch einen Schlagzeuger kaufen. Frauen dagegen kann man gräuslicher Weise tatsächlich kaufen. Das ist nicht hypothetisch.
Callboy-Geschichten laufen sicher eher freiwillig als andersherum.
Dennoch wäre es auch nicht sehr respektvoll, gegenüber einem Mann so zu sprechen.
Es stellt sich einfach die Frage, ob man über derartige Dinge scherzen darf oder nicht... und ob nun jeder Scherz auch gleich mit diesen schrecklichsten Auswüchsen in Verbindung gebracht werden muss, da eben Scherze im sexuellen Bereich, Blondinenwitze und sonstwas, einfach im hiesigen gesellschaftlichen Kontext des Öfteren mal vorkommen, ohne wirklich böse oder ernst gemeint zu sein...
Und hier wird das zudem ja auch noch von AV karikiert...

... whatever... ich schließe mich letztlich Gwendolina an. Das ganze Ding ist und bleibt Satire und ist ironisch gemeint und von daher einfach nicht ernst zu nehmen.

Der Pliefke denkt nicht ernsthaft, nach seinem Tipp (den er niemals abgeben wird, wie ich doch stark annehmen :D ) mit der Cellistin der Lakaien eine Nacht zu verbringen und auch alles andere ist nicht im Sinne von konkreter Umsetzung gedacht.

dreamdancer meinte:
Aber vorher geben wir ihr einen Namen. B-) Ich bin wohl in Krefeld dabei - und Du?.
ja, ich bin dort aller Voraussicht nach auch ... cool.. :D ... freu mich :)
Den Namen überlegen wir dann ... ansonsten bin ich mit der Cellistin durchaus d'accord... :D
 
tigress meinte:
Die Frage ist dann auch noch, ob die Cellistin mit nem Typen wie Pliefke in die Kiste hüpft .
Keine Angst, ich fange nicht schon wieder an, die Sache ist aber nach wie vor, dass kein Mensch je die Cellistin gefragt hat, mit wem sie schlafen möchte.

Eigentlich wollte und sollte ich abschließend nur die Meinung von Little Ash zu dieser Geschichte posten: Meine Tochter findet es eher albern, so einen Trubel um ein Interview zu machen, dass sie selbst (inzwischen) für komplett gefakt hält. Sollte was Wahres daran sein, dann hat sich der Herr Veljanov den Kram vor 20 Jahren ausgedacht und kümmert sich heute vermutlich nicht mehr viel darum.

Soweit die Weltanschauung einer 13-jährigen
 
tigress meinte:
dreamdancer meinte:
dreamdancer meinte:
Nee, der Schlagzeuger tuts natürlich nicht, weil der gesellschaftliche Kontext dazu fehlt. Ich kann mir eben nicht mal hypothetisch einen Schlagzeuger kaufen. Frauen dagegen kann man gräuslicher Weise tatsächlich kaufen. Das ist nicht hypothetisch.

Callboy-Geschichten laufen sicher eher freiwillig als andersherum.
Dennoch wäre es auch nicht sehr respektvoll, gegenüber einem Mann so zu sprechen.
Es stellt sich einfach die Frage, ob man über derartige Dinge scherzen darf oder nicht... und ob nun jeder Scherz auch gleich mit diesen schrecklichsten Auswüchsen in Verbindung gebracht werden muss, da eben Scherze im sexuellen Bereich, Blondinenwitze und sonstwas, einfach im hiesigen gesellschaftlichen Kontext des Öfteren mal vorkommen, ohne wirklich böse oder ernst gemeint zu sein...
Und hier wird das zudem ja auch noch von AV karikiert...

... whatever... ich schließe mich letztlich Gwendolina an. Das ganze Ding ist und bleibt Satire und ist ironisch gemeint und von daher einfach nicht ernst zu nehmen.


Soweit, sogut!

Nur habe ich dreamdancers Andeutung bezüglich des Schlagzeugers noch nicht ganz verstanden.
Ich möchte auch nicht weiter rumwühlen, aber wenn es so gemeint ist, dass der Körper eines Mannes nicht genau so verkäuflich ist wie der einer Frau, dann muss ich widersprechen.
Weibliche Ausbeutung und Prostitution ist bekanntlich viel weiter verbreitet, aber das Leid männlicher Prostituierter existiert ebenso. Callboy ist wiederum etwas anderes als ein Stricher, was die Freiwilligkeit betrifft.
Aber gut... wollte ich nur mal losgeworden sein - und wenn es ein Missverständnis gewesen sein sollte, tut es mir leid
^#(^



Lady Ash meinte:
Meine Tochter findet es eher albern, so einen Trubel um ein Interview zu machen, dass sie selbst (inzwischen) für komplett gefakt hält.
(...)
Soweit die Weltanschauung einer 13-jährigen

Was anderes hätte ich auch nicht von ihr erwartet :)
_____________
EDIT: Verdammt nochmal, irgendwie klappt das mit den Zitaten nicht ganz... aber ich hoffe, man kann nachvollziehen, was zu mir gehört... (s. kursives).
 
Hallo Leute,

sorry, hat ein wenig gedauert, bis wir uns hier mal zu Wort melden.

Wie tigress schon bemerkt hat, ist Colour-ize ein Hobbyprojekt und leider lässt einem oft
das restliche Leben nicht die Zeit, die man gerne in seine Hobbys investieren möchte.

Das Thema hat ja ordentlich Wellen geschlagen und dementsprechend mussten wir uns im Team
auch mit allen Aspekten der Sache auseinander setzen.

Wir sind zu folgendem Schluss gekommen:

Das Interview bleibt. Wir sehen es auch als Satire an, das hat Gwendolina 81 in ihrem Posting wunderbar ausgeführt. Dem stimmen wir voll zu.

...aber:

Wir sehen auch die andere Seite und haben uns daher entschlossen, dem Interview ein paar Zeilen zur Erklärung und einen link zu diesem Thread voran zu stellen. Des Weiteren wird der Text geschwärzt, so dass er nur mit Hilfe der Markierung zu lesen ist. So stolpert niemand drüber und wer es nicht sehen will, sieht es eben nicht und wer es lesen will, muss ein bisschen klicken.

Gruß vom
Colour-ize Team
 
Ich finde diese Lösung auch gut, denn es scheint mir schon wichtig, den satirischen Charakter des Ganzen zusätzlich zu unterstreichen. Ich bin dann mal auf die erklärenden Zeilen gespannt :)
 
Ich finde es auch gut gelöst! :)

@dreamdancer und Ash
Ich glaube, dass eine Erklärung bereits geliefert wurde.
Es wird als Satire angesehen, ergo ist es nicht frauenverachtend oder als ernsthaft obszön oder vulgär einzustufen.


Mach dir mal keinen Stress mit deiner Antwort, dreamdancer... wann immer es passt :) .
Ich habe eigentlich auch keine Lust, schon wieder anzufangen.

Daher auch nur kurz @Ash... schon klar, dass keiner die Cellistin gefragt hat, mit wem sie schlafen möchte. Meiner Ansicht nach gab es auch nichts zu fragen, da es eben ein Scherz bzw. Satire war.
Eigentlich hatte ich meine Zeilen dazu auch mit einem kleinen Augenzwinkern gemeint und hatte das daher mit dem --> :)) gekennzeichnet. Ich zieh mir diesen Schuh auch schlicht nicht an. Man muss ja im Gegenzug auch nicht gleich in die Opferrolle verfallen. Auch Broszes Einwand ist meines Erachtens relevant.

Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass hier die Ohren und das Selbstverständnis (das mit Erfahrungen zusammenhängt) des Betrachters eine bedeutsame Rolle spielen.

Falls es sich ergibt, können wir das ja vor oder nach einem Konzert noch mal zu Ende diskutieren ... mir fehlt jetzt irgendwie auch die Muße. Ich glaube, dass eigentlich alles gesagt ist aber wir kommen nicht auf einen Nenner, da wir von unterschiedlichen Grundannahmen (ernst gemeint versus nicht ernst gemeint) ausgehen.
 
Okay, jetzt also finde ich endlich Zeit - hatte vor dem Urlaub noch einen ganzen Stapel Arbeit zu erledigen und bin dann ab nächste Woche auch ohne Internet.

tigress meinte:
Ich glaube, dass eine Erklärung bereits geliefert wurde.
Es wird als Satire angesehen, ergo ist es nicht frauenverachtend oder als ernsthaft obszön oder vulgär einzustufen.

Ich bezog mich nur auf die Ankündigung. Die Seite hatte ich mir noch nicht angeguckt - bin nicht davon ausgegangen, dass das so schnell geht. Den Link zum Thread kann man nicht anklicken und wie gesagt, man hätte nicht gleich alles abdunkeln müssen, die Kommentare des Interviewers hätten gereicht. (Ich weiss, dass es html-technisch so wie jetzt schneller zu machen ist) Die komplette Löschung stand, soweit ich weiss, eh nicht mehr im Raum.
Aber danke für die Lösung!

Irgendwie befürchte ich, dass ich das mit den Ersetzungen noch nicht richtig gut erklärt habe. Ich verstehe allerdings auch noch nicht so richtig, worin eigentlich das Missverständnis besteht.

Aber konkret nochmal zum Schlagzeugerbeispiel und zu Brozses Einwand:
"Nur habe ich dreamdancers Andeutung bezüglich des Schlagzeugers noch nicht ganz verstanden.
Ich möchte auch nicht weiter rumwühlen, aber wenn es so gemeint ist, dass der Körper eines Mannes nicht genau so verkäuflich ist wie der einer Frau, dann muss ich widersprechen.
Weibliche Ausbeutung und Prostitution ist bekanntlich viel weiter verbreitet, aber das Leid männlicher Prostituierter existiert ebenso."

Ich kenn mich da jetzt nicht so aus, da ich das Buch, auf das Brosze sich bezogen hat, nicht gelesen habe. Da das jetzt aber im Zusammenhang mit dem Schlagzeuger aufkommt, nehme ich mal an, dass männliche Protituierte in aller Regel von Männern gekauft werden (anders als Callboys. Bitte berichtigt mich, falls ich da falsch liege). Natürlich ist das Leid nicht zu unterscheiden. Mir ging es aber um die Definition einer Gruppe, wie z. B. Frauen. Ob sich Stricher da einer Gruppe zurechnen lassen, müsste Brosze besser wissen als ich. Jedenfalls ist es nicht in dem Sinne Diskriminierung von Männern an sich (auch wenn die Stricher Männer sind), da ja auch die handelnden, "mächtigen" Personen Männer sind. Interessant in Bezug auf Männerfeindlichkeit wäre das wirklich komplett umgedrehte Beispiel.

tigress meinte:
... also ich bin auch Cellistin
Okay, jetzt hast Du mich, ich sehe ein, der persönliche Hintergrund spielt durchaus eine Rolle. Dass Du Dir die Handlungshoheit nicht absprechen lassen würdest, glaub ich Dir sofort :D
Was mich jetzt aber doch interessiert: Wärest Du besagte Cellistin und hättest daneben gestanden wie die beiden Zoten reißen - wie hättest Du reagiert?
 
Huhu Dreamdancer .... sorry, nun war ich mal ne Weile "off" ...

... hat auch ganz gut getan :D

Wollen wir alle verbleibenden Fragen vielleicht wirklich bei nem Bierchen in Krefeld besprechen? Oder vielleicht in der Schlange vor der Halle? Irgendwie fehlt mir grad die Muße, hier nun erneut einzusteigen (?)

Zu deiner letzten Frage, was wäre, wenn ...:
Das kann ich so nun nicht genau sagen, da meine Empfindungen gegenüber des Spruches ziemlich wahrscheinlich von dem Typ, dem Tonfall, der Art und Weise, wie es gemeint ist und meiner Beziehung zu der Person etc. abhängen würden.
Ich glaube, in diesem Fall bei dem Cellistinnenspruch und so, wie ich es hier verstanden habe, hätte Herr Veljanov jenes sagen dürfen, ohne dass ich mich in meiner Daseinsberechtigung als Frau herabgesetzt gefühlt hätte... :D
Ein paar andere Sprüche vom Pliefke fänd ich eher daneben...

Ist ja auch egal... Ich freu mich, dich mal zu treffen :)
 
tigress meinte:
Wollen wir alle verbleibenden Fragen vielleicht wirklich bei nem Bierchen in Krefeld besprechen? Oder vielleicht in der Schlange vor der Halle?
Bin ich dafür! Würd' mich auch freuen, in Krefeld mit Dir zu quatschen :D
 
Eigentlich wollte ich hier nur klamm und heimlich still mitlesen, weil ich eigentlich nicht genug Zeit habe mich in ein weiteres Forum so richtig einzubringen, aber jetzt muss ich doch mal danke sagen :) Danke für dieses seltsame Dokument und danke für die interessante Diskussion dazu - hat mir wirklich Freude bereitet hier zu lesen.

My 2 cents:
Ich schiess mich wohl direkt ziemlich ins Abseits wenn ich jetzt sage, dass der junge Veljanov für mich a). definitiv rein optisch gesehen der besagte "Düsterprinz/Dracula" (ich find man kann es weniger albern umschreiben, aber das hat sich die Presse ja ausgesucht) ist/war - mein Eindruck kann am Szenekontakt liegen, aber öhm, der Mann ist durch die Szene groß geworden und hat sie durchaus nicht unerheblich mitgeprägt (auch wenn ich verstehe, dass manche aktuelle Entwicklung - siehe Latexschnepfen - ihn irgendwie nervt) und das weiss er auch, also da besteht denke ich eine Interaktion, die nicht zufällig ist und das er "Postpunk" (Schubladenbegriff, aber ich denke man kann es um einen gewissen Zeitgeist zu beschreiben doch mal nehmen) geil fand, daraus macht er keinen Hehl. Er steht zu seinen Wurzeln und das finde ich äußerst sympathisch. Das er keine Lust hat, musikalisch dauernd in dieser Schublade zu landen, kann ich aber auch absolut verstehen. Aber davon hat er sich erfolgreich freigeschwommen und erreicht inzwischen ein vielfältiges Publikum, was sich auch hier zeigt wenn Leute sagen, dass sie überhaupt nicht finden, er ist ein "Düsterprinz". Ihn auf dem WGT zu sehen ist aber auch so, wie einen Bäcker in seiner Bäckerei zu sehen irgendwie - womit ich das andere Interview mal aufgreife, hehe.

So und weiter im Disqualifizieren: b). ich es absolut nicht schlimm fänd, wenn er von ficken" redet oder meinetwegen auch Ende der 80er (oder wann immer er wollte) mal richtig auf den Putz gehauen hat. So wie der auf der Bühne aussah...na hallöchen, wär doch eigentlich schade wenn er nicht ein bisschen freigiebig gewesen wäre :D Für mich würd es ihn viel "runder" machen, weil eine zu reine Weste irgendwie seltsam auf mich wirkt. Ich mein, im Endeffekt kann es einem egal sein, was ein Künstler so privat macht, aber ein bisschen Klatsch zum Fantasieren ist doch schön und ich finds nur gut, wenn nicht alle Künstler die ich mag, in die Riege der Bonos dieser Welt einsteigen wollen (ok, eigentlich sind andere Lieblingskünstler von mir 100% schlimmer drauf als Veljanov es je gewesen ist, aber nur so als Beispiel). Ich denke besagtes Interview ist tatsächlich ziemlich fiktiv und aus irgendeinem Grund halte ich Veljanov für eher "solide", aber von mir aus kanns auch gern anders sein. Deswegen wird er ja nicht schlechter in dem was er macht. Ein bisschen Rock`n Roll steht auch Veljanov. Jedenfalls meiner Meinung nach und die muss keiner teilen, ich denke jeder nimmt Kunst und die dazugehörigen Protagonisten anders wahr, setzt andere Erwartungen rein, hat andere Vorlieben, Hauptsache ist, dass es einem irgendwas gibt denke ich ;)

So. Entschuldigt meine im Vergleich zu der wirklich sehr kontroversen Diskussion doch eher ordinären Einwürfe dazu ;) Ich bin mal ganz ehrlich, ich tendiere dazu, Künstler meiner Wahl deren Musik mein Leben begleitet auch durchaus mal zufällig attraktiv zu finden und mir auch mal ein paar schöne Gedanken zu machen wenn ich gewisse Aufnahmen oder Interviews sehe/höre/lese - tut ja keinem weh und zu ernst nehmen sollte man sowas sowieso nie, es macht einfach Spass *g* Deshalb macht es mir rein gar nichts aus, wenn auch bei Veljanov mal ein bisschen Kontur reinkommt auf der Ebene, ob nun real, fiktiv oder irgendwas in der Mitte ;D Und wenn ich mir den 92er Veljanov angucke - ja verdammt nochmal...den hätt ich auch mitgenommen wenn sich mir aus irgendeinem glücklichen Zufall die Gelegenheit geboten hätte (was aufgrund meines Alters nicht möglich gewesen wäre, bin einfach zu spät geboren) und ihn mir nach diesem Scherzinterview dann beim durch die Betten hüpfen vorzustellen ist nicht der schlechteste aller Gedanken die ich je hatte *hust* Er macht Musik, er muss kein moralischer Leuchtturm sein, hehe.

Ähem ja, wollte eigentlich wirklich nur Danke sagen, für diesen sehr interessanten Thread.
 
Es tut mir leid, aber in Ermangelung jeglichen Szenebezugs wirkt der junge Düsterprinz auf mich in erster Linie albern.
Wobei ich es aber auch sympathisch finde, dass Herr Veljanov bemüht ist, seine Wurzeln anzuerkennen und sich ihnen gegenüber dankbar zeigen möchte. Was ihm übrigens hin und wieder ein wenig schwer zu fallen scheint. Zur Veröffntlichung der Indicator CD gibt es ein Radiointerview mit Stuttgart Schwarz (oder so), das ich als nur noch ganz gerade eben höflich empfinde. Und über Veljanovs Festival-Auftritte sagte der Vater meiner Tochter "Wenn du sehen willst, wie der Veljanov sich zwei Stunden lang quält, dann geh' doch zum WGT." Es gibt also auch andere Sichtweisen auf dein "Bäcker-in-der-Backstube"-Szenario ;)
 
Ja natürlich gibt es andere Sichtweisen und das find ich auch völlig ok. Ich habe ihn selbst letztes Jahr auf dem WGT gesehen und ich konnte rein gar nichts Gequältes bemerken, im Gegenteil, am Ende hat er sich - meines Empfindens nach - sehr herzlich bedankt und gesagt, es war sehr, sehr schön. Das Publikum war ebenfalls sehr gut drauf und die Stimmung fantastisch. War ein toller Auftritt, ein echtes Highlight des Festivals. Das WGT ist das einzige "schwarze" Festival zu dem ich noch hingehe, einfach weil dort wirklich immer so eine Vielfalt an Bands spielt aus allen Ecken der Welt. Das ist nicht immer nur das Gleiche, wie bei anderen Events und da es ein stadtumfassendes Festival ist, ist der Shoppingwahn aufs Agragelände ausgelagert, was ich sehr angenehm finde, da das nicht so im Bereich meines Interesses liegt. Ohne es jetzt direkt werten zu wollen. Auf dem Amphifestival kam ich mir jedenfalls vor wie auf einer Messe für schwatte Kleidung zum Teil *g* Kann das WGT jedenfalls jedem empfehlen, der Musikliebhaber ist.

Naja und der "Düsterprinz" (dieses Wort...oh man *lol*) hat sich die Szene damals ja selbst ausgesucht - wurd ihm ja nicht aufgedrängt, irgendwas muss er ja dran gefunden haben und für mich ist er nicht unbedingt ein Düsterprinz gewesen, sondern einfach ein sehr, sehr angenehmer Anblick in Kombination mit der Stimme die ihm Mutter Natur geschenkt hat - ich schätze das Düstere was er eben auf der Bühne ausstrahlen kann. Ich finde das inspirierend und einfach schön, es entspricht eben meinen ästhetischen Vorlieben und ist ja nur eine Randerscheinung zu der tollen Musik, aber eben eine sehr angenehme Randerscheinung. Ich denke er schätzte das auch, weil mir kein anderer Grund einfällt, warum er es sonst gewählt hat. Ein Mann der sagt, dass Melancholie ist die gesunde Schwester der Depression ist, sieht in schwarz einfach besser aus, als in bunt. Aber das ist ja nicht zwingend albern, sondern einfach Geschmackssache ;)

Das viele, viele Dinge die als "goth" bezeichnet werden heutzutage echt anstrengend geworden sind, ist wirklich so. War vielleicht damals auch so, aber da war alles noch kleiner und meiner Einschätzung nach war die Klamotte da eben die Ergänzung zur Musik und nicht die Musik die Ergänzung zur Klamotte. Ein ziemlicher Unterschied. Was ich bei ihm rausgehört habe, ist, dass ihn die Modenummer ziemlich nervt und da kann ich mich wiegeseagt nur anschliessen. Er hat erwähnt, dass Leute während seiner Konzerte "Schaulaufen" betreiben und eben einfach nicht zuhören. Und das habe ich selbst auch schon erlebt und es ist ziemlich ärgerlich, auch für so simple Zuschauer wie mich, die gern was von der Band mitbekommen würden. Das war letztes Jahr beim WGT aber glücklicherweise meines Gefühls nach nicht passiert.

Als Musiker möchte man immer ein breites Spektrum an Leuten ansprechen, aber ich finde er ist einer der wenigen, der nicht so krampfig einen auf "Ich bin kein Goth" macht und eben dazu steht, dass er da gewisse Eckpunkte hat, anstatt sich jetzt pinke Anzüge anzuziehen nur um zu demonstrieren, dass er eben damit ja so gar nix am Hut hat. Wenn ich manche Veranstaltung aus dem Gothumfeld erinnere, hätt ich mir dort auch manchmal gern ein gelbes T-Shirt angezogen um mich von dem abzugrenzen, aber das wär eben nicht mehr ich und es wär albern. Und ach...was ist schon Szene? Also ich mein, das kann man kaum definieren. Bin ich "Szene" weil ich manche Veranstaltungen besuche und musikalische Überschneidungen habe + Vorliebe für schwarze Kleidung? Ist doch ganz schwer zu definieren. Fest steht in dem Fall eben nur, dass Herr Veljanov definitiv in dem "Dunstkreis" von Leuten in schwarzen Klamotten seine ersten Schritte gemacht hat und deswegen oder weswegen auch immer, noch immer auf diversen Festivals aus der Richtung spielt. Wenn ihn das so extrem quälen würde, würd ich jetzt mal vermuten, dass er nicht jedes Jahr auf einem oder mehreren dieser Festivals spielen würde. Das er bei "Stuttgart schwarz" irgendwie nur knapp höflich war kann ja auch am Interviewer gelegen haben. Ich glaube nicht das er grundsätzlich genervt ist, wenn ihm Leute in schwarzen Klamotten gegenüberstehen, das wär albern und furchtbar pauschalisierend, weil die Menschen in der vielbesagten Szene eben genauso unterschiedlich sind, wie alle anderen auch - es verbindet vielleicht eine Vorliebe für die weniger sonnigen Musikrichtungen oder Themengebiete und eine gewisse Ästhetik manche Leute, aber so heterogen ist das alles wirklich nicht meines Empfindens nach.
 
... definitiv amüsant ist: Herr V. scheint die Dame mit der interessanten Fantasie jetzt auf seiner myspace Seite gesperrt zu haben.
Ich weiß auch nicht, warum ich gerade da rumgesurft bin Nun ja, Little Ash ist für 10 Tage fort und ich leide wahrscheinlich an irgendwelchen empty-nest-Syndromen (symptomatisch dafür soll auch sein, sich die ansonsten nicht wahnsinnig aufregenden myspace Seiten von gothic stars anzuschauen ... )
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator...:
*ausgrab*

Mir sind in letzter Zeit ein paar Dinge passiert, die mir die Diskussion aus diesem Thread wieder in Erinnerung gerufen haben... Daher wollte ich gerne vermelden, dass ich die "Frauenfeindlichfraktion" besser verstehen kann, da ich ein paar Sachen erlebt habe, die mir vorher glücklicherweise vorenthalten geblieben waren.
Auch wenn ich nach wie vor in jenem Interview keine wirkliche Problematik sehe und es nicht wirklich obszön finde, kann ich nun sehr wohl verstehen, warum ein möglicher Subtext zumindest die Frage nach der Frauenfeindlichkeit aufgeworfen hat.
Also ganz unabhängig von jenem Interview einfach allgemein zu der Thematik Frauenfeindlichkeit: Es ist in der Tat krass, wenn man aufgrund der Tatsache, eine Frau zu sein, nicht ernstgenommen wird... also einfach so: da nimmt einen jemand nicht wirklich ernst, egal, was man macht. Echt komisch :| ... ich habe jetzt auch mal erlebt, wie es sich anfühlt, wenn man mit "witzigen" Sprüchen in seine Rolle verwiesen wird. ... und ich habe überhaupt keinen Bock, mit soetwas meine Energie zu verschwenden und gegen sowas kämpfen zu müssen :ymtongue:

*kopfkratz* ... ... einige meiner Empfindungen haben sich geändert und ich weiß nun selbst zumindest ansatzweise, warum ihr das mit der Cellistin so problematisch fandet... Nach wie vor denke ich, dass derartige Aussagen kontext- und personenabhängig sind und nicht notwendigerweise immer mit einem bestimmten Ohr gehört werden müssen aber ...

Es ist kein Riesenproblem aber ich wollte das gerne mal schreiben.
 
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