nachtlichter
I am a Darkstar
Noch keinen Monat ist es her, dass mir die drei großen Buchstaben noch so gar nicht vertraut waren… OK, ich wusste, dass es ASP gab, dass sie viel mit Krabat zu tun haben, ich hatte bereits entfernt die Klänge ihrer Musik vernommen und doch drang außer dem Zauber, der von Otfried Preußlers Sage ausging und dessen Hauch mich schon im letzten Winter so seltsam berührt hatte, noch nicht so viele ASPekte dieser Band in mein Bewusstsein. Bis mich Anfang Oktober der laut und vernehmlich knurrende Magen meiner unersättlichen Neugier zu unüberlegten Handlungen trieb. Theris, die ich im Sommer auf dem ersten M’era Luna meines nun doch schon etwas fortgeschritten jungen Lebens kennengelernt hatte, äußerte sich begeistert über das ASP-Konzert in Leipzig. Snails, die später meinen Wissensdurst mit DVDs stillen sollte, stimmte in das Loblied (siehe auch hier) ein, so dass ich unbedingt wissen musste, was und vor allem wer die beiden Mädels derart zu faszinieren vermochte. Ich suchte maschinell im Netz herum, hörte hier, lauschte dort, las viel, freute mich über die neu entdeckte musikalische Bereicherung und entschloss mich Gurgel über Schopf, meinen lethargischen Hintern zum Konzert nach Wiesbaden zu bewegen - und schon war die Karte gekauft.
Ein derart aktives Marathon-Wochenende wie das letzte habe ich schon lange nicht erlebt. Es begann am Freitag mit einer guten Tat - ich chauffierte meinen kleiderschranklosen Filius zu Ikea und das nach der Arbeit bis zum gnädigen Ladenschluss um 22:00 Uhr. Obwohl ich wirklich nichts brauchte, ließ ich in meinem übermüdeten Wahn den einen oder anderen Häckbrönnen mitgehen, während mein Sohn nach Plan einkaufte und zwar das, was er auch und insbesondere im Hinblick auf seine geplante Eigenwohnung braucht. Absolut jenseits von Mut und Übel zu Hause angekommen, stellte ich fest, dass meine wunderbaren Häckbrönnens in mein Zimmer nicht mehr reinpassten. Was hatte mein hirres Wirn da nur für einen Grundriss gespeichert?
Ich setzte mich auf einen Stuhl und dachte nach, stellte im Geiste um und entwickelte einen Plan.
Den ich am Samstag und Sonntag in die Tat umsetzte. D. h., die Möbel. Meine Dschungelecke wurde entkernt (nein, es wurde kein Baum gefällt, aber dunkle Abgründe bereinigt), das Bett verrückt (jetzt passt es wieder zu mir)... und so weiter. War voll anstrengend, da meine Leibesfrucht aus eher unpraktischen Gründen wieder einmal außerhalb unseres Gehäuses unterwegs war. Als schließlich der Hund angesichts der verrückten Wohnlandschaft und des nun reinpassenden Häckbrönnenregals nicht nur argwöhnte, sondern vollkommen verzweifelte, mein Rücken teuflisch schmerzte und ich schwitzte wie ein Schwein, wurde es Zeit, mich in die Wanne zu stürzen und das, was noch von mir übrig war, schmerzunterdrückend zu bedröhnen, zu feudeln und schwarz zu gewanden. Mit Spitze um die Stirn und an den Handgelenken selbstredend. Und viel Dunkel um die Augen.
Fluchtartig warf ich mich in meinen wunderbaren dunkelschwarzglänzenden Mietwagen und vollgaste nach Wiesbaden in den Schlachthof. Nein, ich hatte mich mitnichten aus tiefster Verzweiflung selbst aufgegeben und zum Abdecker gekarrt - ich wollte Kultur und davon ganz viel auf die Ohren. Die gab's dann auch nach dem einen oder anderen Warteintermezzo in verschiedenen Schlangen, die erste befand sich vor dem Parkautomaten... Meine Füße waren schon plattgestanden, als sie nach der Darbietung der Vorband (Mono Inc.) endlich auf der Bühne erschienen: ASP. Alle vier in ohnärmligen Muscle Shirts (das war klug!), Asp natürlich mit seinem mir aus verschiedenen Videos und den geschenkten Zaubererbruder- DVDs bereits bekannten Mantel drüber. Es war unglaublich heiß - nicht nur die Musik, nee, auch die Temperaturen stiegen und stiegen und das bis Mitternacht, als wir schließlich alle lichterloh brannten. Ich bin die ganze Zeit meinem Möbelrückenmuskelkater zum Trotz rumgehüpft, hab getanzt wie schon lange nicht und war froh, dass ich nicht noch mehr anhatte. Auch wenn ich den Ausdruck nicht mag, aber mir fällt kein zutreffenderer ein - es war HAMMER. Sowas von mitreißend!!!. Mich hat so vieles zutiefst fasziniert - die Spielfreude der Junx, die Tatsache, dass Asp neben einer guten Stimme sonst noch einiges im Kopf hat, der schwarze Humor - und die vielen tiefen Gefühle, die so eindringlich rüberkamen und die ich nur zu gern mit ihnen geteilt habe. Und - ich liebe es, von intelligenten Texten bedröhnt zu werden. Die älteren Lieder kannte ich leider noch nicht und konnte die Begeisterung der anderen bei den jeweils ersten Tönen noch nicht so teilen, was aber nicht schlimm ist. Ich werde sie noch kennenlernen und ich freu mich darauf.
Weit nach 1 wieder in Frankfurt angekommen fragte ich mich, wo meine Füße abgeblieben sein könnten - eine Stunde zuvor hatten die noch getanzt, und das in neuen Stiefeln, bis ich beides nicht mehr spürte. Mein rechtes Ohr schien auch in Wiesbaden geblieben zu sein, jedenfalls hörte ich nur links. [Rechts braucht eh kein Schwein!] Ganz zu schweigen von meinen 47893 transpirierten Tröpfchen, die ich im Schlachthof für immer verloren hatte. Neben einem fürchterlichen Durst verspürte ich auch noch einen Mordshunger, denn zum Essen reichte die Zeit vorher nicht. Also futterte ich Zaubererbruder-DVD guckend vor mich hin, vermochte trotz diverser Kaltgetränke das Feuer in mir nicht zu löschen und freute mich stattdessen an den bewegten Bildern, den unter die Haut gehenden Tönen, die ich noch im Ohr hatte und kam so gar nicht zur Ruhe. Um 3 schließlich zwang ich mich, endlich zu schlafen, was auch nicht so recht gelingen wollte.
Dafür stand ich Montag früh zunächst neben mir und dann auch noch mit meinem nackten, frisch geduschten linken Fuß in einem Hundekackhaufen auf dem kleinen blauen Teppich vor meinem Kleiderschrank. Der vernachlässigte 4beinige Blödwedler, seines Zeichens ein altersstarrsinniger renitenter Rentner, hatte sich sehr vorwurfsvoll gezeigt, als ich nachts erst so spät wieder auftauchte und wollte daher offensichtlich ein Zeichen setzen. Aber selbst das konnte mir die euphorische Stimmung nicht verderben, denn das Konzert war einfach nur genial und ASP hat einen neuen brennenden Fan.
Wen sonst?
nachtlichter
(Entschuldigung, die Wortkargkeit wurde mir in die Wiege gelegt und da schaukelt sie noch heute).
Ein derart aktives Marathon-Wochenende wie das letzte habe ich schon lange nicht erlebt. Es begann am Freitag mit einer guten Tat - ich chauffierte meinen kleiderschranklosen Filius zu Ikea und das nach der Arbeit bis zum gnädigen Ladenschluss um 22:00 Uhr. Obwohl ich wirklich nichts brauchte, ließ ich in meinem übermüdeten Wahn den einen oder anderen Häckbrönnen mitgehen, während mein Sohn nach Plan einkaufte und zwar das, was er auch und insbesondere im Hinblick auf seine geplante Eigenwohnung braucht. Absolut jenseits von Mut und Übel zu Hause angekommen, stellte ich fest, dass meine wunderbaren Häckbrönnens in mein Zimmer nicht mehr reinpassten. Was hatte mein hirres Wirn da nur für einen Grundriss gespeichert?
Ich setzte mich auf einen Stuhl und dachte nach, stellte im Geiste um und entwickelte einen Plan.
Den ich am Samstag und Sonntag in die Tat umsetzte. D. h., die Möbel. Meine Dschungelecke wurde entkernt (nein, es wurde kein Baum gefällt, aber dunkle Abgründe bereinigt), das Bett verrückt (jetzt passt es wieder zu mir)... und so weiter. War voll anstrengend, da meine Leibesfrucht aus eher unpraktischen Gründen wieder einmal außerhalb unseres Gehäuses unterwegs war. Als schließlich der Hund angesichts der verrückten Wohnlandschaft und des nun reinpassenden Häckbrönnenregals nicht nur argwöhnte, sondern vollkommen verzweifelte, mein Rücken teuflisch schmerzte und ich schwitzte wie ein Schwein, wurde es Zeit, mich in die Wanne zu stürzen und das, was noch von mir übrig war, schmerzunterdrückend zu bedröhnen, zu feudeln und schwarz zu gewanden. Mit Spitze um die Stirn und an den Handgelenken selbstredend. Und viel Dunkel um die Augen.
Fluchtartig warf ich mich in meinen wunderbaren dunkelschwarzglänzenden Mietwagen und vollgaste nach Wiesbaden in den Schlachthof. Nein, ich hatte mich mitnichten aus tiefster Verzweiflung selbst aufgegeben und zum Abdecker gekarrt - ich wollte Kultur und davon ganz viel auf die Ohren. Die gab's dann auch nach dem einen oder anderen Warteintermezzo in verschiedenen Schlangen, die erste befand sich vor dem Parkautomaten... Meine Füße waren schon plattgestanden, als sie nach der Darbietung der Vorband (Mono Inc.) endlich auf der Bühne erschienen: ASP. Alle vier in ohnärmligen Muscle Shirts (das war klug!), Asp natürlich mit seinem mir aus verschiedenen Videos und den geschenkten Zaubererbruder- DVDs bereits bekannten Mantel drüber. Es war unglaublich heiß - nicht nur die Musik, nee, auch die Temperaturen stiegen und stiegen und das bis Mitternacht, als wir schließlich alle lichterloh brannten. Ich bin die ganze Zeit meinem Möbelrückenmuskelkater zum Trotz rumgehüpft, hab getanzt wie schon lange nicht und war froh, dass ich nicht noch mehr anhatte. Auch wenn ich den Ausdruck nicht mag, aber mir fällt kein zutreffenderer ein - es war HAMMER. Sowas von mitreißend!!!. Mich hat so vieles zutiefst fasziniert - die Spielfreude der Junx, die Tatsache, dass Asp neben einer guten Stimme sonst noch einiges im Kopf hat, der schwarze Humor - und die vielen tiefen Gefühle, die so eindringlich rüberkamen und die ich nur zu gern mit ihnen geteilt habe. Und - ich liebe es, von intelligenten Texten bedröhnt zu werden. Die älteren Lieder kannte ich leider noch nicht und konnte die Begeisterung der anderen bei den jeweils ersten Tönen noch nicht so teilen, was aber nicht schlimm ist. Ich werde sie noch kennenlernen und ich freu mich darauf.
Weit nach 1 wieder in Frankfurt angekommen fragte ich mich, wo meine Füße abgeblieben sein könnten - eine Stunde zuvor hatten die noch getanzt, und das in neuen Stiefeln, bis ich beides nicht mehr spürte. Mein rechtes Ohr schien auch in Wiesbaden geblieben zu sein, jedenfalls hörte ich nur links. [Rechts braucht eh kein Schwein!] Ganz zu schweigen von meinen 47893 transpirierten Tröpfchen, die ich im Schlachthof für immer verloren hatte. Neben einem fürchterlichen Durst verspürte ich auch noch einen Mordshunger, denn zum Essen reichte die Zeit vorher nicht. Also futterte ich Zaubererbruder-DVD guckend vor mich hin, vermochte trotz diverser Kaltgetränke das Feuer in mir nicht zu löschen und freute mich stattdessen an den bewegten Bildern, den unter die Haut gehenden Tönen, die ich noch im Ohr hatte und kam so gar nicht zur Ruhe. Um 3 schließlich zwang ich mich, endlich zu schlafen, was auch nicht so recht gelingen wollte.
Dafür stand ich Montag früh zunächst neben mir und dann auch noch mit meinem nackten, frisch geduschten linken Fuß in einem Hundekackhaufen auf dem kleinen blauen Teppich vor meinem Kleiderschrank. Der vernachlässigte 4beinige Blödwedler, seines Zeichens ein altersstarrsinniger renitenter Rentner, hatte sich sehr vorwurfsvoll gezeigt, als ich nachts erst so spät wieder auftauchte und wollte daher offensichtlich ein Zeichen setzen. Aber selbst das konnte mir die euphorische Stimmung nicht verderben, denn das Konzert war einfach nur genial und ASP hat einen neuen brennenden Fan.
Wen sonst?
nachtlichter
(Entschuldigung, die Wortkargkeit wurde mir in die Wiege gelegt und da schaukelt sie noch heute).